„Am 5. Juni liegt von 12.30 Uhr vormittags ab starkes feindliches Feuer auf
der ganzen Stellung, das gegen 3 Uhr vormittags besondere Heftigkeit annimmt. Trotzdem
wird mit Aufwand aller Kräfte und verfügbaren Mitteln am Drahthindernis, an der
Ausbesserung der schwer beschädigten Brust- und Rückenwehren, am Aufräumen der
eingeschütteten Gräben und an den Annäherungswegen weitergearbeitet.
Die feindlichen Gräben waren damals nach der Meldung unserer unermüdlichen
Patrouillen immer stark besetzt.
Abends zogen Leute der 1. M.-G.-K. noch einen sehr erschöpften englischen
Haupt-mann aus einem zerschossenen Unterstand, wo er seit 2 Tagen ohne
Verpflegung lag und vergeblich versucht hatte, zu den Seinen zu kommen. Unsere
Grenadiere gaben ihm zu essen, von den Offizieren der 1. M.-G.-K. erhielt er
Wein und Kaffee und wurde dann unter Händeschütteln und sich herzlich bedankend
nach hinten gebracht.
Der Feind erlitt nach seinen eigenen Angaben in den Tagen bis 5. Juni
einschließlich erhebliche Verluste und zwar 7. und 8. Brigade mehr als 3000
Tote und Verwundete, darunter die 7. Brigade 45 Offiziere, 1051 Mann. In einem
englischen Buche werden die Verluste sogar mit 7000 Toten und Verwundeten
angegeben.“
aus:
„Das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 im Weltkrieg 1914-1918“,
Stuttgart 1927
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