„Am 1. Juli morgens gegen 8 Uhr erfolgte nach unerhörtem Trommelfeuer der
Angriff der englischen Infanterie auf den ganzen Divisionsabschnitt von
Beaumont-Nord bis Ovillers-Süd. Tage aufreibendster, blutigster Kämpfe kamen,
in denen die Regimenter der 26. Res.-Division in todesmutiger Abwehr dem Feind
schwere Verluste beibrachten. Aber auch die eigenen Verluste waren furchtbar:
bis zum 12. Juli wurden auf den beiden Hauptverbandsplätzen 4454 Verwundete
versorgt, dazu noch 338 Engländer. 3 Ärzte wurden verwundet, 1 Arzt vermißt (z.
T. von nichtwürttembergischen Truppenteilen); die Res.-Sanitätskompagnie 26
hatte 5 Tote, 9 Verwundete unter ihren Krankenträgern, die bayerische Sanitätskompagnie
10 ebensoviel. Die Schwierigkeit der Bergung der Verwundeten bei dem bis dahin
in Stärke, Ausdehnung und Beharrlichkeit unerhörten Artilleriefeuer aller
Kaliber ist schon oben hervorgehoben worden. Am 3. Juli erfolgte ein zweiter
Infanterieangriff und anschließend ein solcher Verwundetenanfall, daß die
Räumung der Truppenverbandplätze trotz äußerster Kraftanstrengung der
Krankenträger nicht mehr bewältigt werden konnte. In der Sanitätsmulde bei
Miraumont wurden Zelte aufgeschlagen zur vorläufigen Lagerung der Verwundeten.
Die Räumung der Sanitäts-unterstände von Thiepval und Ovillers wurde durch
wolkenbruchartige Regengüsse am 4. Juli, welche die Laufgräben völlig ungangbar
machten, aufgehalten. Unter Einsatz der Rekrutenkompagnie Inf.-Regt. 180
konnten die Unterstände am 5. und 6. Juli von allen Verwundeten geräumt werden.“
aus:
„Das Sanitätswesen im Weltkrieg 1914–18“, Stuttgart 1924
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