Montag, 25. Juli 2016

25. Juli 1916


„Nördlich der Ancre lauerten die Kanoniere, jede Bewegung des Feindes in direktem Schuß mit wohlgezieltem Feuer zu ersticken. Reihenweise sanken die Engländer im Artilleriefeuer nieder beim Kampf um die hochgelegene Moulin an der Nationalstraße. Hatten die Batterien bisher Schwenkungswinkel von 180º, so betrugen diese nun nicht weniger als 270º. Der Engländer mußte in den Batterien bei Grandcourt, Beaucourt und Moulin ruiné seinen gefährlichsten Gegner erkennen, der ihm schwere Verluste beibrachte. Mit neuer Wut und Kraft, mit schwersten Kalibern, unerschöpflichen Munitionsmengen, mit bester – und leider fast ungestörter – Fliegerbeobachtung wurden die Batterien zerhackt – umsonst, ihr Feuer verstummte nie.
Jedoch gestaltete sich der Ersatz an Material und Munition immer schwieriger. Die unter der straffen Organisation des Munitionsstabes stehenden Kolonnen leisteten Hervor-ragendes, die in der Brigade zusammengefaßte Waffenmeisterwerkstatt bewährte sich vorzüglich im Ersatz der zerschossenen Geschütze, aber schwerer und schwerer drückten auch die Verluste an trefflichen Fahrern und unersetzlichen Pferden. Waren die zerstörten Wege schon kaum mehr fahrbar, so war ein Fahren in dem Chaos der krater-artig durchwühlten Batteriestellungen unmöglich geworden. Was hier an Heldentum, an Opferfreudigkeit von den Kolonnen, nicht weniger von den Feldküchen Tag um Tag, Nacht um Nacht geleistet wurde, soll nie vergessen sein.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 26 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1929

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