„Nördlich der Ancre lauerten die Kanoniere, jede Bewegung des Feindes in
direktem Schuß mit wohlgezieltem Feuer zu ersticken. Reihenweise sanken die
Engländer im Artilleriefeuer nieder beim Kampf um die hochgelegene Moulin an
der Nationalstraße. Hatten die Batterien bisher Schwenkungswinkel von 180º, so
betrugen diese nun nicht weniger als 270º. Der Engländer mußte in den Batterien
bei Grandcourt, Beaucourt und Moulin ruiné seinen gefährlichsten Gegner
erkennen, der ihm schwere Verluste beibrachte. Mit neuer Wut und Kraft, mit
schwersten Kalibern, unerschöpflichen Munitionsmengen, mit bester – und leider
fast ungestörter – Fliegerbeobachtung wurden die Batterien zerhackt – umsonst,
ihr Feuer verstummte nie.
Jedoch gestaltete sich der Ersatz an Material und Munition immer
schwieriger. Die unter der straffen Organisation des Munitionsstabes stehenden
Kolonnen leisteten Hervor-ragendes, die in der Brigade zusammengefaßte
Waffenmeisterwerkstatt bewährte sich vorzüglich im Ersatz der zerschossenen
Geschütze, aber schwerer und schwerer drückten auch die Verluste an trefflichen
Fahrern und unersetzlichen Pferden. Waren die zerstörten Wege schon kaum mehr
fahrbar, so war ein Fahren in dem Chaos der krater-artig durchwühlten
Batteriestellungen unmöglich geworden. Was hier an Heldentum, an
Opferfreudigkeit von den Kolonnen, nicht weniger von den Feldküchen Tag um Tag,
Nacht um Nacht geleistet wurde, soll nie vergessen sein.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 26 im Weltkrieg
1914-1918“, Stuttgart 1929
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