„In den ersten Julitagen nach dem Angriff verhielt sich die englische
Infanterie ganz ruhig. Die Artillerie machte vereinzelte Feuerüberfälle,
besonders auf die Zwischen-stellung und auf Beaumont. So konnte man die
zerschossenen Stellungen wieder notdürftig instand setzen. Es ging aber nur
langsam vorwärts, da die Mannschaften aufs äußerste übermüdet und abgespannt
waren und an Zahl kaum für den nötigsten Sicher-heitsdienst ausreichten. Das II.
Bataillon des Inf.-Reg. 186 wurde noch zur Unterstütz-ung eingesetzt. Große
Arbeit machte das Wegschaffen der Toten. Sie wurden in einem Massengrab hinter
der Feste Soden beerdigt; ein großes Kreuz aus Birkenstämmen schmückte später
das Grab, in dem 150 Deutsche lagen, daneben in einem besonderen Grab eine
Anzahl Engländer. Die meisten Engländer wurden in der Stellung selbst beerdigt.
Es dauerte zahn Tage, bis alle erreichbaren Leichen geborgen waren; viele
blieben auch noch vor der Stellung liegen und verpesteten die Luft.
Am 4. Juli nachmittags wurden die Arbeiten durch ein Gewitter mit
Wolkenbruch unter-brochen. In wenigen Minuten standen sämtliche Gräben und
teilweise auch Unterstände voller Wasser. Die Laufgräben nach rückwärts waren
tagelang nicht zu benutzen. Einige verwundete Engländer, die sich noch in
Granatlöchern versteckt hielten, mußten heraus aus ihrem Versteck, wenn sie
nicht ertrinken wollten, und wurden gefangen genom-men.“
aus: „Das
Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“
Stuttgart, 1922
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