„Die in der Nacht angestellten Ermittlungen ergaben am Morgen des 27.
September folgende Lage:
Vorderste Linie C 4 – Hoher Steg – Bulgaren-Graben und Hessen-Graben
beiderseits der zweiten Verteidigungsstellung. Diese Linie ist zweimal
unterbrochen durch Engländernester. Das eine erstreckt sich etwa 20 m nördlich
der Einmündung des Martinspfads in den Hohen Steg bis zum Bulgaren-Graben etwa
100 m östlich der Einmündung der Mordiogasse in denselben, das andere von der
Einmündung des Bulgaren-Grabens in die Grüne Stellung bis zum Hessen-Graben,
etwa 100 m östlich des Schnittpunktes Hessen-Graben – Grüne Stellung.
Um 10.25 Uhr vormittags kommt folgende Meldung:
„Lage: Ich befinde mich mit den Resten des Bataillons, etwa 100 Mann, im
Hohen Steg und 1. und 2. Graben von C 5. Der Gegner drückt nach im Hohen Steg
und schießt vom Martinspfad aus der Besatzung in den Rücken. Ich werde den
Hohen Steg so lange als irgend möglich halten. Wenn nicht Unterstützung kommt,
werden wir nach C 4 gedrückt, da Nahkampfmittel selten werden.
gez. Kimmich, Leutnant d. R. und Komp.-Führer 2./180.“
Nachmittags verstärkt sich das feindliche Artilleriefeuer auf feste Staufen
in hohem Maße und als abends die Meldung eintrifft, daß der Gegner die Feste
Staufen genommen habe, wird dem Regiment das II./Res. 119 zur Verfügung
gestellt. Die 6. und 8./Res. 119 gehen nachts zum Gegenstoß vor, finden den
Stump-Weg bis zum Auto-Graben von unseren Truppen stark besetzt und in der
zweiten Stellung bei Feste Staufen hartnäckigen Widerstand, so daß der erste
Graben nördlich der Einmündung des Auto-Grabens und der zweite Graben etwa in
der Mitte zwischen Auto-Graben und Staufen-riegel abgeriegelt werden muß.
Lage und Kräfteverteilung am 27. September 11.45 Uhr abends ist aus Skizze
2 zu ersehen.
Verluste: Leutnant d. R. Gußmann und Leutnant d. R. Steinhilber tot,
Leutnant d. R. Knapp und Leutnant d. R. Engel verwundet; vermißt: Major Weeber,
Kommandeur I/180, Leutnant d. R. v. Jan, Adjudant I/180, Leutnant d. R.
Schleich, Leutnant d. R. Zeller, Leutnant d. R. Göhner, Leutnant d. R.
Schwaibold, Leutnant Merker, Assistenzarzt Dr. Spaich. 21 Mann tot, 90
verwundet und 391 vermißt.“
aus:
„Das 10. Württ. Infanterie-Regiment Nr. 180 in der Somme-Schlacht 1916“,
Stuttgart 1917
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