„Die 1. und besonders die 3. Kompagnie hatten in Bouchavesnes schon schwere
Verluste durch Artilleriefeuer am 6. September abends erlitten. 12 Tote und 15
Verwundete meldete das I. Bataillon! Ein schwerer, ernster Anfang! Auf dem
Vormarsch als Führer eines Vorkommandos wurde Feldwebelleutnant Kohlhammer der
2. Kompagnie am 7. abends schwer verwundet; er starb nach wenigen Tagen im
Lazarett. Ein Mann seiner Begleiter wurde von derselben Granate getötet, ein
anderer schwer verwundet. Die 6 Kompagnien des Regiments lösten die sächsischen
Bataillone, II./R. 242 und II./R. 244 in der Stellung ab. Die vordere Linie
verlief durch den Marières-Wald, dann links davon über eine mehrere 100 m
breite Mulde, durch welche ein Förderbahngleis führte, daran anschließend lag das
II. Bataillon Regiments 246. Rechts war das III. Bataillon mit 3 Kompagnien,
links das I. Bataillon mit 3 Kompagnien eingesetzt, 3. und 12. Kompagnie lagen
in Bouchavesnes als Reserve. Die beiden M.-G.-Kompagnien wurden auf die ganze
Stellung verteilt.
Das II. Bataillon verblieb zunächst in der Mulde bei Aizecourt-le-Haut und
wurde am 9. September dem Regiment 246 unterstellt, welches die Armeereserve
bildete. Der Regimentsstab wurde der 53. Res.-Division zur Verfügung gestellt
und löste am 9. September früh den Regimentsstab 244 in Bouchavesnes ab.
Der 8. war für die eingesetzten Bataillone ein schwerer Tag. Die feindliche
Infanterie-tätigkeit war verhältnismäßig gering, umso heftiger zertrommelte die
feindliche Artillerie mit mittlerem und schwerem Kaliber die vordere Linie und
das rückwärtige Gelände bis Bouchavesnes. Die Gräben wurden nahezu eingeebnet,
beim III. Bataillon waren zweitweise alle 6 M.-G. verschüttet, beim I. auf dem
linken Flügel bestand die Stellung nur noch aus Granattrichtern, die Verluste
waren sehr schwer bei beiden Bataillonen. Gegen Abend überschüttete der Feind
die „Artilleriemulde“ zwischen Bouchavesnes und der vorderen Linie
feuerüberfallartig mit Schrapnells und Gasgra-naten. Den ganzen Tag über lag
schweres Feuer auf der Förderbahnmulde, so daß dort die Besatzung herausgezogen
wurde. Hier befürchtete und vermutete man einen feindlichen Angriff. Die
Aufstellung der Maschinengewehre trug dem Rechnung. Die Haltung der schwer
leidenden Besatzung war über alles Lob erhaben, die Stimmung der Truppe war
ernst, aber gefaßt und zuversichtlich.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 248 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1924
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