„Der
Zustand und die Anlage des ganzen Regimentsabschnitts Monchy entsprach nicht
den Anforderungen, die jetzt an eine Stellung in bezug auf
Verteidigungsfähigkeit gemacht werden müssen.
Der
Abschnitt litt an großer Unübersichtlichkeit und Verworrenheit der
Linienführung und der Anlage der Verbindungswege zwischen den einzelnen Linien.
Dem
Gesichtspunkte, daß Monchy eine vorspringende Ecke bildet und demnach mit einem
Angriff rechts und links an Monchy vorbei bezw. mit einer abschnittsweisen
Verteidigung des Dorfes zu rechnen ist, ist nicht genügend Rechnung getragen.
Sodann
sind die Erfahrungen, die sowohl in früheren Kämpfen und besonders in der
Sommeschlacht in bezug auf Unterstandsbau, Unterbringung von Reserven im 2.
Graben, Unterbringung von Abschnittsreserven im 3. und 4. Graben und
Bereitschaften gesammelt wurden, nicht voll ausgewertet werden.
Die
Hauptverteidigungslinie ist der erste Graben, aber auch nur dieser, denn es
bestand wohl teilweise ein zweiter Graben, aber ohne Unterstände, und ein dritter
Graben fehlte ganz. Dieser erste Graben ist teilweise sehr tief angelegt und
durchweg mit Holz (nicht Strauchwerk) verkleidet, so daß die Witterung wenig
Einfluß auf die Grabenwände ausüben kann. Es hat aber diese Art der Bekleidung
den großen Nachteil, daß wie es sich auch bald in einzelnen Abschnitten
herausstellte, durch Artillerie- und Minenfeuer der Graben und namentlich die
Unterstandseingänge vollständig gesperrt werden. Darin liegt eine große Gefahr
und dazu kam noch, daß an einzelnen Teilen des Grabens Schützenauftritte ganz
fehlten, oder bei den tiefsten Grabenteilen die Feuerstellung nur mit Mühe
erklettert werden konnte. Die Unterstände haben nur 3,5 Meter Erddecke und zum
Teil nur einen einzigen Eingang.
Auch
die Verbindungsgräben entsprechen nicht den zu stellenden Anforderungen, sie
sind teilweise gradlinig, ohne Schulterwehren und flach angelegt. Für
Entwässerung ist nicht gesorgt, Unterschlupfe für Meldegänger sind nicht
vorhanden.
Das
Drahthindernis vor dem ersten Graben ist nur in einem Streifen gebaut,
teilweise zu schmal und daher sehr verbesserungsbedürftig. Vor dem zweiten
Graben besteht nur auf dem rechten Flügel ein schmales Drahthindernis, auf dem
linken fehlt es ganz.“
aus:
„Das Württ. Infanterie-Regiment Nr. 180 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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