Montag, 3. Oktober 2016

3. Oktober 1916


„Bis an den Eingang des Dorfes Manancourt war die Staffel der 7. Batterie unbehelligt gelangt, aber nun hemmte wütendes Sperrfeuer ihr weiteres Vorgehen. Der Führer läßt am Rande des Waldes halten, um die gefährdete Strecke wagenweise im Galopp nehmen zu lassen.
Aber beim ersten Fahrzeug kommt ein Pferd übers Tau. Der Wagen muß halten mitten im dicksten Feuer, die Pferde, durch die einschlagenden Granaten scheu geworden, steigen und schlagen wild um sich.
Den andern Wagen war es gelungen, vorbeizukommen. Während sich die Fahrer bemühen, den Knäuel zu entwirren, kommt Gruppe um Gruppe herangesaust. Im Rauch der krepierenden Geschosse, von Erdklumpen getroffen und von Splittern umschwirrt, arbeiten die Fahrer. Schon sind 2 tot, 2 schwer verwundet, auch die Pferde sind alle mehr oder weniger schwer verletzt.
Fahrer Kleiner aus Plieningen ist noch der einzige unverletzte. Er verbindet in dem heftigen Feuer seinen Kameraden, schafft ihn auf einen zurückkommenden Munitions-wagen und rettet dann die beiden einzigen Pferde, die noch gehen können, aus dem feindlichen Feuer.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 54 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1929

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