„Das Vorfeld der Hilsenfirst-Stellung bot den Patrouillen wieder mehr
Bewegungs-freiheit: am 6. Oktober gelang es dem Oberleutnant Rommel mit
Freiwilligen seiner 2. Kompagnie, am Nordhang des Latschenköpfle das feindliche
Hindernis zu durch-schneiden, in den Graben einzudringen und zwei Unterstände
auszuheben. Ohne jeden eigenen Verlust brachte die Patrouille 11 Gefangene von
zwei verschiedenen Divisionen mit, ein selten gut geglückter Anschlag, dessen
Ergebnis für die höhere Führung außer-ordentlich wertvoll war. Die Vergeltung
der Franzosen in Form starken Minenbeschus-ses ließ nicht auf sich warten und
die verstärkte Wachsamkeit des beunruhigten Gegners führte zum Mißlingen einer
weiteren Unternehmung, die unter Leitung von Oberleut-nant Lieb am sogenannten
Zickzackwäldchen geplant war. Am 8. Oktober 1916 drang ein Stoßtrupp unter
Führung von Vizefeldwebel* Lövinger, einem der besten Schnee-schuhläufer des
Gebirgs-Bataillons, durch das am Vormittag zerschnittene Drahtverhau gegen die
Feindstellung vor. Die Franzosen hatten das Unternehmen erkannt, heftiges
Infanterie- und M. G.-Feuer, sowie Handgranatenabwehr zwangen die Kühnen zur
Umkehr. Von der Spitzengruppe fielen Vizefeldwebel Lövinger, der Gefreite Knöll
und der Schütze Staiger. Schwerverletzt geborgen wurden Unteroffizier Röcker,
Gefreiter Hezel und Schütze Krail. Weitere 6 Schützen wurden leicht verletzt.“
aus: „Die
Geschichte der Württembergischen Gebirgsschützen“ׅ, Stuttgart 1933
Bild:
Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 708
*Alfred Lövinger wurde mit Patent
vom 9. Oktober 1916 zum Leutnant d. R. befördert
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