„Naturgemäß
entstand von selbst das Bedürfnis, daß sich die Division unter Aufgabe des
Kampfgrabens an günstigerer Stelle eine neue „Winterstellung“ baute, deren
Fertig-stellung mit Aufwand aller Kräfte beschleunigt wurde. Erst Anlage von
festen, kunstge-rechten Hindernissen, dann gleichzeitiger Beginn der einzelnen
Stollen, deren Eingänge schließlich zum zusammenhängenden, verteidigungsfähigen
Graben verbunden werden sollten,
Unbedingt
die schwerste Aufgabe im ganzen Stellungskrieg trat hierdurch für die nächsten
Wochen an die Truppe heran; der ungeheure Materialtransport zum Ausbau nahm sie
in einer Weise mit, daß ihre Gefechtskraft zusehends abnahm. Eine Unmenge
Fahrzeuge des Großen Trosses mußten herangezogen werden. Auf schlechten,
ausgefah-renen, meist zusammengeschossenen Wegen trieben die braven Bagageführer
in der Nacht und größtenteils im Artilleriefeuer ihre Pferde vorwärts und
schafften Baumate-rial aller Art in den Kampfabschnitt des Regiments. Manchen
Weg ersparten sie dadurch ihren todmüden Kameraden, die, nachdem sie drei Tage am
Feind gestanden waren, noch die Baukompagnie im Ausbau der rückwärtigen Gräben
und Wege unterstützen mußten!.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg
1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921
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