„Die
Grenadiere hatten in jenen Regentagen um die Jahreswende 1916/17, an denen auch
die feindliche Infanterie sehr lebhaft war, wohl mit die schwerste
Stellungsarbeit im Kriege zu leisten. Dauernd in Nässe, Schlamm und Dreck,
zeitweise im feindlichen Feuer, wurde unverdrossen, todesmutig, im Interesse
des Ganzen und zum Wohle der Kameraden mit Überstunden gearbeitet. Da gab es
keinen Achtstundentag, sondern wesentlich mehr, je nach Bedarf. Die Kompagnien
des sog. „Ruhebataillons“ tragen in der Dunkelheit – statt stärkenden Schlafes
– über das von den Geschossen umgeackerte Gelände mit über mannstiefen
wassergefüllten Trichtern schweres Stellungs-, Bau- und Hindernismaterial vor.
Am
30. Dezember verursachte schwere Beschießung wieder große Zerstörungen in der
Stellung. Zahlreiche Stollenbauten werden eingeschossen und die Insassen
verschüttet. Der Kompagnieführerstollen der 8./119 wird durch eine schwere
Granate durchschlagen und eingedrückt. Verluste an diesem Tage: Leutnant d. R.
Fischer und 6 Mann tot, 16 verwundet. Die Wasserabdämmungen werden zerstört und
die gesamten Wassermengen ergießen sich in Gräben und Stollen, aus denen
Mannschaften nur knapp vor dem Ertrinken gerettet werden können. Die
Wiederherstellungsarbeiten sind trotz allen Fleißes nahezu erfolglos, weil der
tief aufgeweichte Boden keinen Halt mehr bietet.“
aus:
„Das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 im Weltkrieg 1914-1918“,
Stuttgart 1927
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