Sonntag, 4. Dezember 2016

4. Dezember 1916


„Am 24. Oktober ging es über Brieulles a. d. Maas, Montfaucon und Malancourt in langem, mühsamem Marsch vor an die Front. Bis 3 Uhr morgens war das Regt. 140 im Stellungsabschnitt B im Wald von Malancourt und Avocourt abgelöst. Schwäbischer Landsturm lag nun dem Feind gegenüber. Diese erste Stellungsperiode ging trotz heftiger feindlicher Beschießung gut vorüber. Als das Bataillon in der Nacht vom 1. auf 2. November erstmals abgelöst und nach Ville vor Chaumont östlich der Maas zurück-gelegt wurde, hatte es seine Feuertaufe empfangen und außer dem französischen Feuer auch Ratten, Ungeziefer und Schützengrabendreck kennen gelernt.
Bitterböse Wintertage folgten. Die Unterbringung in den zerstörten Unterkünften in Ville und im Nockelager hart hinter der Front war denkbar schlecht und das heftige feindliche Feuer, das immer wieder einsetzte und Verluste brachte, machte sie nicht besser. Die Umgebung war ein Meer von Schlamm. Unter solchen Umständen bauten die Heilbronner täglich Stellungen bei Douaumont unter ständigem Störungsfeuer und auf grundlosen, verschlammten Anmarschwegen. Meist bei Nacht wurde das Pionier-material an die Front vorgebracht. Es war eine mühevolle und auch blutige Arbeit, aber sie war nicht vergeblich: Im August 1917 leisteten eben diese vom Bataillon gebauten Werke den schwäbischen Regimentern 475 und 476 äußerst wertvolle Dienste. Als im Dezember die heftigsten französischen Gegenangriffe einsetzten, lag das Bataillon im Abschnitt Beaumont und Wavrille-Wald bereit, die Stellung bis auf den letzten Mann zu verteidigen. Naßkaltes Wetter und halbausgebaute Stellungen erschwerten den Dienst.“


aus: „Landsturm vor! Der mobile württembergische Landsturm im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart, 1929

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