„Die
Zustände in der Stellung waren wieder denkbar schlecht geworden, überall Wasser
und Schlamm, eingerutschte Gräben und voll Wasser stehende Stollen. Besonders
der Hin- und Rückmarsch zur Ablösung und die Transporte der
Stellungsbedürfnisse waren gefürchtet. Da alle Granattrichter bis obenhin voll
Wasser standen, war es bei dunkler Nacht gar nicht zu vermeiden, daß die Leute
in die Trichter fielen. War sofort Hilfe zur Stelle, war das Unglück, abgesehen
von den nassen Kleidern nicht so groß. Es lag aber durchaus im Bereich der
Möglichkeit, in einem Granatloch elend zu ertrinken, besonders wenn es sich um
Trichter schwerer, mit Verzögerung abgefeuerter Geschosse handelte. Die
Anmarschwege waren wohl durch feindwärts abgeblendete rote Laternen kenntlich
gemacht, aber wie oft zwangen Feuerüberfälle der Artillerie, von diesem Weg
abzuweichen. Ein allgemeiner Kräfterückgang machte sich bemerkbar, ohne die
Unter-stützung des III./127 wäre der Einsatz in dieser Stellung nicht so lange
ausgehalten worden.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „König Wilhelm I“ (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg
1914–1918ׅ, Stuttgart 1921
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