„Den
Schlüsselpunkt der Stellung der Division bildete die Höhe 60, genannt Staufen,
die dicht nördlich der Bahnlinie Comines – Ypern liegt. Von hier aus beherrschte
Reg. 414 die feindlichen Linien und das Hinter- und Nebengelände in weiter
Ausdehnung. Die Artilleriebeobachter konnten von den hochgelegenen
Beobachtungsstellen aus das Feuer der schweren Batterien auf das ganze
Zwischengelände bis Ypern lenken. Eine beständige Bedrohung für den Gegner
waren auch die stark ausgebauten Stützpunkte auf Höhe 59, genannt Waldgreut,
die sich in vorderster Linie im mittleren Teil des Abschnitts Essen
(Res.-Inf.-Reg. 120) südwestlich der in englischem Besitz befindli-chen
Doppelhöhe 60 erhebt. Da man mit einem Angriff auf diese beherrschenden Punkte
Staufen und Waldgreut jederzeit zu rechnen hatte, war der Besatzung dauernde,
erhöhte Aufmerksamkeit befohlen. Die Wegnahme dieser Höhen hätte ohne weiteres
den Fall anschließender Stellungen zur Folge gehabt. Die beiden Linien der
ersten Stellung waren mit allen Mitteln ausgebaut und von der Grabenbesatzung,
bestehend aus Posten und bereitliegenden Stoßtrupps, besetzt. Daneben
bestrichen zahlreiche Maschinengewehre das Vorgelände und die feindlichen
Stellungen.
Im
Januar war die Artillerietätigkeit des Gegners auf der ganzen Front der
Division äußerst rege; häufig lag vor allem auf der zweiten Linie, den Bereitschaftsstellungen
und Annäherungswegen schweres Zerstörungsfeuer. Zu ihrer Ausbesserung trafen
deshalb am 11. Januar sechs Kompagnien des Res.-Inf.-Reg. 65 ein, welche bis
21. Januar mit dem Ausbau und der Wiederherstellung der Gräben beschäftigt
waren.“
aus: „Die
204. (S. W.) Infanterie-Division im Weltkrieg 1914–18“ Stuttgart, 1922
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