„Deutsches
Eck, Kap der guten Hoffnung – welche Ironie! –, Herbebois, Ornes,
Ornes-schlucht, Chaumewald, Kegelbahn, Fosseswald sind Namen, die wir nie vergessen
werden. Harte, entbehrungsreiche Wochen waren uns in dieser Stellung zuteil.
Große Anforderungen werden gestellt zu Taten, die keinen Ruhm einbringen, die
aber recht schwer für alle Teile des Regiments sind. In stiller, von der
Allgemeinheit nicht beachteter Arbeit tut jeder unter den schwierigsten
Verhältnissen seine Pflicht, sei es bei der Kompagnie, sei es bei irgend einem
Kommando.
Mit
bitterer Wehmut stellen wir uns vor, wie vor wenigen Monaten deutsche Truppen
hier fabelhafte Heldentaten vollbrachten, wie sie die wieder weit jenseits der
feindlichen Linien liegenden Forts Douaumont und Vaux unter schwersten Opfern
erstürmten und monatelang hielten, und wie das nun wieder fast alles verloren
gegangen ist. Das Grauen liegt auf dieser Front, es weicht nicht mehr, es
drückt wie ein Alp auch auf uns. Schweben nicht die Geister der Tausenden und
Abertausenden, die in der Hölle von Verdun zu Tode gehetzt wurden, um uns? Ist
da auch nur ein Quadratmeter, der nicht reichlich Blut getrunken hätte?
Am
24. Januar 1917 wir das Regiment aus dieser toten, öden, dreckigen Stellung
herausgezogen. Die Ablösung empfinden wir alle als Erlösung.“
aus:
„Ehrenbuch des württembergischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 248“,
Stuttgart 1932
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