Statt
Hitze herrschte Kälte und Nässe, das Artilleriefeuer auf Stellungen,
Anmarsch-wege, Unterkünfte war fast ungeschwächt, Erkältungs- und
Darmkrankheiten nahmen rasch zu. Der Stellungs- und Unterstandsbau im
Granatfeuer, das Vorbringen des Materials auf den zerschossenen Wegen durch das
Trichterfeld zermürbte Gefechtskraft und Widerstandsfähigkeit der Truppen
rasch. Trockene, ausreichende Unterkunftsmög-lichkeit für die Ruhebataillone
fehlte. Die stattlichen Dörfer der Somme, die üppigen Getreidefelder waren in
gähnende Ruinen und eine granatzerwühlte Wüste verwandelt. Unbeerdigte Leichen
lagen im Vorfeld, verpesteten die Luft, die Gräben starrten von Schmutz und
Unrat. Bei den schweren Kämpfen, den raschen Ablösungen, dem dauernden Wechsel
der Divisionen war Ordnung und Reinlichkeit nicht mehr aufrecht zu erhalten
gewesen. Alle Vorbedingungen für Ruhr, Typhus waren gegeben.“
aus:
„Das Sanitätswesen im Weltkrieg 1914–18“, Stuttgart 1924
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