„Einem
von der 5./122 ohne Artillerieunterstützung am 25. Februar ausgeführten
Patrouillenvorstoß schloß sich Leutnant d. R. Weitbrecht, der erst vor einigen
Monaten zum Offizier befördert war, freiwillig an, geriet dabei schwer
verwundet in französische Gefangenschaft und starb am nächsten Tage. Der Führer
der Patrouille, Leutnant Kling, gab dem Regiment folgende Schilderung:
„Leutnant
Weitbrecht der 5. Batterie Landw.-Feldart.-Regts. 2 hatte sich freiwillig der
Patrouille angeschlossen. Wir überschritten das erste feindliche
Drahthin-dernis, konnten aber über das zweite dichte Stacheldrahthindernis nicht
wegkom-men und legten uns 20 m vom Doppelposten weg auf die Lauer… In einem
geeig-neten Augenblick versuchten wir vorwärts über das in jüngster Zeit ausgebesserte
Hindernis weg uns auf einen zurückkehrenden Trupp von 8 bis 10 Mann zu stürzen,
konnten aber über das Hindernis nicht wegkommen. Der Posten rief: „Qui vive?“
und warf sofort mehrere Handgranaten zwischen uns. Gleichzeitig rief Leutnant
Weitbrecht, der einige Schritte hinter mir lag, einige französische Worte und
stürzte nach vorn. Weil in demselben Augenblick an der ganzen feindlichen
Postenrunde Schüsse aufblitzten und Handgranaten flogen, gab ich laut den
Befehl zum Rückzug. 50 m weiter zurück sammelte ich meine Leute und stellte
fest, daß Leutnant Weitbrecht fehlte. Sofort begab ich mich im feindlichen
Feuer mit drei Leuten bis in die Nähe des Punktes, wo Weitbrecht zuletzt
gesichtet wurde. Wir sahen und hörten nichts mehr von ihm. Der feindliche Graben
war besetzt, 6 bis 8 Mann suchten das Hindernis ab, aber weggetragen oder
weggeführt wurde niemand. Bei der geringsten Bewegung unsererseits setzte
sofort Infanterie- und Maschinengewehrfeuer ein, Handgranaten flogen von allen
Seiten, man hörte Kommandos – wir mußten uns zurückziehen.“
Weitbrecht
liegt in Recicourt begraben, wie das Regiment über das Rote Kreuz nach Monaten
erfuhr. Der Tod des frischen jungen Kameraden wurde allseitig bedauert; er
hätte besonders mit seinen Fachkenntnissen – er war zur Kartenstelle Romagne
kom-mandiert gewesen – dem Regiment recht gute Dienste leisten können.“
aus:
„Das Württembergische Landw.-Feldartillerie-Regiment Nr. 2 im Weltkrieg 1914-1918“,
Stuttgart 1927
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