„Ende
Februar lebte das Artillerie- und Minenfeuer etwas auf. Die Anmarschstraßen
erhielten kräftige Feuerüberfälle, und am 9. März wurde das Regimentslager mit
etwa 2000 Gasgranaten zugedeckt, ohne daß – dank der vorzüglichen Gasdisziplin
– Verluste eintraten. Im weiteren Verlauf des Vormittags führte der Feind
Wirkungsschießen gegen unsere vordere Stellung, sowie gegen sämtliche Lager mit
Minen und Artillerie leichter und mittlerer Kaliber durch. Von 4 Uhr
nachmittags ab steigerte sich das Feuer auf die vordere Linie zum Trommelfeuer.
Man rechnete mit einem Angriff, die Kompagnien waren gefechtsbereit, die
Reserven herangehalten. Etwa 6 Uhr nachmittags fiel Leutnant v. Hofacker der 1.
M.-G.-K., der in Erwartung des feindlichen Angriffs mitten durchs schwerste
Feuer zu einem an besonders gefährdetem Punkte stehenden Maschinen-gewehr eilen
wollte, in dem zur F-Ecke führenden Graben einer feindlichen Granate zum Opfer.
Als Beispiel treuer, sich selbst aufopfernder Pflichterfüllung, ist er seiner
Kompagnie für alle Zeiten des Krieges gegenwärtig geblieben. Schweres Schneetreiben
hemmte die Aussicht. Sperrfeuerwellen der eigenen Artillerie schlugen dicht vor
dem eigenen Graben nieder. Man sah im Schnee und Regen nicht 10 m weit. Kam der
Franzose? Gegen 6 Uhr sahen vorgeschobene Posten des L.-I.-R. 122 den Gegner in
einer Pause des Schneetreibens in mehreren Wellen gegen die F-Ecke vorgehen.
Unseren Graben hat er nicht erreicht.“
aus:
„Das Württembergische Landw.-Inf.-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1922
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