„Am
17. März gegen Morgen trafen die Bataillone in St. Léger, dem Divisionsquartier
der 2. Garde-Res.-Div. ein und schlüpften dort notdürftig unter. Nach kurzem
Schlaf wurde man von Pionieren aufgefordert, das Dorf sofort zu verlassen, da
es in die Luft gesprengt werden sollte. Wir hatten es nicht so eilig, wie die
Pioniere, und machten in Ruhe unsere Morgenwäsche und ließen uns noch unsern
Kaffee schmecken.
Im
Laufe des Vormittags sammelten sich das I. und II. Bataillon außerhalb des
Dorfes. Bei klarem, warmem Frühlingswetter, guter Verpflegung und allerhand
Scherzen verbrachten die Bataillone dort den Tag und waren Zeugen der
Zerstörung der Ort-schaften St. Léger und Croisilles. Ein Haus nach dem andern
stürzte in sich zusammen, Croisilles brannte an mehreren Stellen und besonders
eindrucksvoll war es, wie plötz-lich das hochgelegene Schloß (wir würden Villa
sagen) in St. Léger in eine dicke Rauchwolke gehüllt wurde, und als der Rauch
sich nach einigen Sekunden verzogen hatte, war das Schloß verschwunden.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“
Stuttgart, 1922
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