„Der
Zustand der Siegfriedstellung war folgender:
a)
Gräben: 1. und 2. Graben sowie in jedem Kompagnieabschnitt ein
Verbindungsgraben sind vollständig ausgehoben. Die Gräben sind tief, die
Grabenwände sehr steil. Im rech-ten Bataillonsabschnitt ist mit dem Ausheben
eines Laufgrabens nach rückwärts begon-nen.
Die
Artillerie-Sicherungslinie auf Höhe von Riencourt ist zum Teil ausgehoben.
b)
Hindernis: Vor dem 1. Graben durchlaufende 2 Reihen von 15 Meter Breite,
teilweise 3 und 4 Streifen. Gut gebautes Pfahlhindernis. Das Hindernis ist zu
weit vorgeschoben. Der vordere Rand liegt teilweise bis zu 120 Meter vom 1.
Graben ab, so daß die vom Graben aus geworfenen Handgranaten den vorderen Rand
nicht erreichen. Das Draht-hindernis vor dem 2. Graben ist in einem Streifen
angelegt 5 Meter breit. Vor der Artil-lerie-Sicherungslinie ist ein solches nur
teilweise vorhanden und schwach gebaut.
c)
Unterstände: An eisenbetonierten Unterständen, wie sie an anderen Teilen der
Sieg-friedstellung zum Teil zahlreich vorhanden sind, befindet sich kein
einziger im ganzen Regimentsabschnitt.
Im
1. Graben sind vorhanden 9 fertige Unterstände (ohne eingebaute Nischen) mit
einem Fassungsvermögen für 115 Mann.
Im
2. Graben sind 5 fertige Unterstände vorhanden mit einem Fassungsraum für 100
Mann.
Angefangene
Unterstände fanden sich vor im 1. Graben 9 und im 2. Graben 15.
Bauart:
Schleppschächte, zum großen Teil zu flach angelegt. In der
Artillerie-Sicher-ungslinie fanden sich 11 begonnene Unterstände vor. Das
Bergwerk (Kreidehöhle) in Riencourt faßt 300 Mann, mit dem Bau der Eingänge war
aber erst begonnen. Latrinen, Entwässerungsanlagen usw. waren nicht vorhanden..“
aus:
„Das Württ. Infanterie-Regiment Nr. 180 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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