Dienstag, 7. März 2017

7. März 1917


„Für unsere Division brachte das Jahr 1917 die Teilnahme an allen großen Kampfhand-lungen des Jahres: erst Verdun, dann Aisne – Champagne, dann wieder Verdun und endlich, allerdings zum Schluß, die Flandernschlacht.
Aber noch eines hatte das Jahr 1917 gebracht: die absolute Überlegenheit der feindli-chen Technik. Hierin war der Gegner ja immer schon im Vorteil gewesen. Seine Artil-lerie hatte die größeren Schußweiten, Kaliber und Munitionsmengen. Wenn wir mit kleinen Feldartilleriegeschossen den Gegner bekämpften, dann erwiderte er mit Zucker-hüten. Aber sie waren bisher wenigstens nicht allzu gefährlich. Anfangs war der Knall größer als die Wirkung. Allmählich war dies anders geworden. Die Verzögerungs-geschosse der Gegner durch schlugen nun jeder Erddecke bis zu 9 Meter. Die Splitter der Ratschgranaten durchschlugen noch auf 2000 Meter und mehr jeden Stahlhelm. Jetzt erst wurde die feindliche Artillerie wirklich gefährlich. Das neutrale Amerika hatte die Zeit gut benützt.
Bei uns dagegen war das Material immer schlechter geworden. Wir hatten alte zerschos-sene Rohre, die bei Großkämpfen oft nicht ausgewechselt werden konnten und außer-ordentlich schwierige Schießverhältnisse ergaben, und die Tankgefahr wurde immer größer.“

aus: „Das Württembergische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 54 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1929


 „Die Gefechtstätigkeit der Infanterie blieb auch anfangs März gering. Ja, die Franzosen begannen, ihre vordersten Gräben zu verdrahten und auch die zweiten Gräben nur mit wenigen Posten zu besetzen.
Am 6. Mai verdichteten sich die Anzeichen eines bevorstehenden Angriffs gegen die Stellung des XXVI. Res.-Korps bei der Champagne-Ferme (Höhe 185). Die Artillerie der 54. Res.-Div. beschoß in den nächsten Tagen zur Unterstützung des XXVI. Res.-Korps die feindliche Artillerie mit Gasmunition. Auch die französische Artillerietätig-keit wurde lebhafter, sie steigerte sich bisweilen bis zum Trommelfeuer.“

aus: „Die 54. (Württembergische) Reserve-Division im Weltkriege 1914–18“, Stuttgart 1934


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