„Für
unsere Division brachte das Jahr 1917 die Teilnahme an allen großen
Kampfhand-lungen des Jahres: erst Verdun, dann Aisne – Champagne, dann wieder
Verdun und endlich, allerdings zum Schluß, die Flandernschlacht.
Aber
noch eines hatte das Jahr 1917 gebracht: die absolute Überlegenheit der
feindli-chen Technik. Hierin war der Gegner ja immer schon im Vorteil gewesen.
Seine Artil-lerie hatte die größeren Schußweiten, Kaliber und Munitionsmengen.
Wenn wir mit kleinen Feldartilleriegeschossen den Gegner bekämpften, dann
erwiderte er mit Zucker-hüten. Aber sie waren bisher wenigstens nicht allzu
gefährlich. Anfangs war der Knall größer als die Wirkung. Allmählich war dies
anders geworden. Die Verzögerungs-geschosse der Gegner durch schlugen nun jeder
Erddecke bis zu 9 Meter. Die Splitter der Ratschgranaten durchschlugen noch auf
2000 Meter und mehr jeden Stahlhelm. Jetzt erst wurde die feindliche Artillerie
wirklich gefährlich. Das neutrale Amerika hatte die Zeit gut benützt.
Bei
uns dagegen war das Material immer schlechter geworden. Wir hatten alte
zerschos-sene Rohre, die bei Großkämpfen oft nicht ausgewechselt werden konnten
und außer-ordentlich schwierige Schießverhältnisse ergaben, und die Tankgefahr
wurde immer größer.“
aus: „Das
Württembergische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 54 im Weltkrieg 1914-1918“,
Stuttgart 1929
„Die Gefechtstätigkeit der Infanterie blieb
auch anfangs März gering. Ja, die Franzosen begannen, ihre vordersten Gräben zu
verdrahten und auch die zweiten Gräben nur mit wenigen Posten zu besetzen.
Am
6. Mai verdichteten sich die Anzeichen eines bevorstehenden Angriffs gegen die
Stellung des XXVI. Res.-Korps bei der Champagne-Ferme (Höhe 185). Die
Artillerie der 54. Res.-Div. beschoß in den nächsten Tagen zur Unterstützung
des XXVI. Res.-Korps die feindliche Artillerie mit Gasmunition. Auch die
französische Artillerietätig-keit wurde lebhafter, sie steigerte sich bisweilen
bis zum Trommelfeuer.“
aus:
„Die 54. (Württembergische) Reserve-Division im Weltkriege 1914–18“, Stuttgart
1934
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