„Mit
dem Eintreten besserer Frühlingswitterung war mit erneuten Großangriffen der
Entente zu rechnen. Diese, insbesondere Frankreich, war mit der auf eine
Ermattung des Gegners hinauslaufenden Kampfführung Joffres nicht zufrieden, sie
erstrebte einen raschen Sieg und glaubte in Nivelle den Mann gefunden zu haben,
der ihre Wünsche und Hoffnungen erfüllen würde. Nun war aber das deutsche
Stellungsstück zwischen Arras und Reims, in dem auch wir eingesetzt waren,
infolge seiner Ausbuchtung nach Westen und infolge seines baulichen Zustandes
in den Schlammwüsten zu beiden Seiten der Somme und Oise bei einem ernsten
feindlichen Angriff kaum zu halten. Die Oberste Heeresleitung plante daher eine
Zurückverlegung der Front in die seit längerer Zeit im Ausbau befindliche,
weiter östlich verlaufende Siegfried-(Hindenburg-)Stellung Arras – Laon, womit
zugleich der Vorteil einer wesentlichen Verkürzung der ganzen Abwehr-front
verbunden war.
Vor
bezw. beim Zurückgehen sollte das Gelände zwischen der alten und neuen Linie
durch eine nachhaltige Zerstörung sämtlicher in diesem liegenden Ortschaften,
Straßen, Wälder, Baumgüter und Unterkunftsstellen für den Gegner militärisch
möglichst unverwendbar gemacht werden. Das Deckwort für diese Tätigkeit hieß
„Alberich“. Alle mit dem Zurückgehen hinter die Siegfried-Stellung
zusammenhängenden Bewegungen erhielten das Stichwort „Brunhilde“.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr.
125 im Weltkrieg 1914–
1918“ׅ,
Stuttgart 1923
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