„Gottlob wurde das Regiment am 13. April wieder in Gegend
Vitry zum Divisions-verband herangezogen und bezog in genanntem Ort Unterkunft.
Beim Eintreffen war gerade die Bevölkerung, da der Ort bereits im Kampfbereich
lag, beim Auswandern. Ein trostloses Bild! Frauen, Kinder, alte Männer
schleppten ihr Hab und Gut mühsam her-bei, um es auf Lastkraftwagen oder vom
Regiment zur Verfügung gestellte Packwagen zu verladen. Was sie an Lebensmitteln,
Wäsche usw. nicht mit sich nehmen konnten, verschenkten oder verkauften sie an
die Truppe. Wehklagend sah man die Leute von ihrem gepflegten, liebgewonnenen
Besitztum scheiden. Wohl niemals fühlt man die Härte des Krieges schwerer wie
in solchen Augenblicken und doch mußte es sein, denn schon gegen Mittag kamen
die ersten feindlichen Fliegergeschwader und belegten den Ort mit Bomben.
Vollgefüllt von Mannschaften und Kolonnen gab es da und dort schwere Verluste.
Bis zum Abend war das Regiment glücklich wieder vereinigt. Die
Bataillone (I. und II.) wurden dem Inf.-Reg. 125 und Gren.-Reg. 119 zur
Unterstützung zugeteilt und mit dem Ausbau neuer rückwärtiger Stellungen
beschäftigt. Eile und Arbeit tat not, da auch an dieser Stelle der Engländer
mit voller Kraftentfaltung auf Douai zustrebte.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg
1914–1918“ׅ, Stuttgart 1921
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