„Die Unterbringung in unmittelbarer Nähe der Hauptkampffront
und die Erkundungs-gänge in die Stellung hatten allmählich die Truppe an den
Kampflärm gewöhnt, so daß man an ihren Einsatz denken konnte. Um die Kampfkraft
des Regiments noch mehr zu heben, erhielt es noch einen Ersatztransport von
alten kriegserfahrenen Leuten. Am 13. Mai waren alle Vorbereitungen soweit
gediehen, daß das Regiment in seine ihm zugewiesene Stellung einrücken konnte.
Zunächst gingen die „Einweisungskom-mandos“ voraus, die die Aufgabe hatten,
jeden Abschnitt genau zu übernehmen und die anrückende Truppe sicher unter
Vermeidung von Verlusten in die Stellung zu führen. In der Nacht vom 14./15.
Mai rückte das II. Bataillon in die R 1-Stellung südöstlich des „Warschauer
Hofes“ und war Bereitschaft. Schon hier bekam man einen Begriff, wie es kommen
werde. Der Anmarsch wurde mehrfach durch feindliche schwere Feuerüber-fälle
gestört. Die R 1-Stellung war nichts Schönes; ein Graben, vielfach verschüttet
und zusammengeschossen, ohne Unterstände. Glücklicherweise ging es ohne
Verluste ab. In der folgenden Nacht rückte das III. Bataillon an die Stelle des
II., während dieses ein Bataillon des vom Regiment abzulösenden
Ersatz-Inf.-Reg. 29 ablöste und wieder ohne Verluste in die Hauptstellung kam. Das
I. Bataillon rückte dann in der dritten Nacht in die R 1-Stellung, so daß am
17. Mai morgens das ganze Regiment in Stellung war. In vorderer Linie stand
rechts das III. Bataillon, links das II. und in Reserve das I. Bataillon.“
aus:
„Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 475 im Weltkrieg“, Stuttgart 1921
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