Sonntag, 21. Mai 2017

21. Mai 1917


„Am 21. Mai, 5 Uhr vormittags, griff der Gegner wieder an und drang am Schnittpunkt des II. und III. Bataillons ein. Aber die 5. und 12. Kompagnie ließen sich dies nicht gefallen und warfen ihn im Gegenstoß, wobei sie wiederum Gefangene und Beute holten. 8.30 Uhr vormittags erfolgte der zweite Angriff, der aber ebenso erfolglos blieb, nachdem lande der Kampf hin und hergewogt hatte. Auch jetzt noch nicht ließ das feindliche Artilleriefeuer nach und die Gefahr neuer Angriffe bestand. Jedoch war bald zu erkennen, daß es nur noch das Grollen eines abziehenden Gewitters war. Da nun der Feind mehrfach vergebens angelaufen war, so mochte er glauben, die Schwaben hätten besonders gute und tiefe Stollen, die es ihnen ermöglichten, sich seinem Feuer zu entziehen. Er verwandte daher im weiteren Verlauf seiner Artillerievorbereitung mehr und mehr seine „Stollenbrecher“, die schweren Granaten und Minen mit Verzögerung. Die Lage des Regiments war nicht gut. Geschwächt durch das Trommelfeuer und die Angriffe stand die vorderste Linie. Reserve standen nicht mehr zur Verfügung, nachdem das I. Bataillon unserem neuen linken Nachbarregiment, Res.-Inf.-Reg. 13, unterstellt und dort eingesetzt war. Somit war es nicht möglich, die ermüdeten Kämpfer des II. und III. Bataillons abzulösen. Mit wechselnder Stärke schoß in den nächsten Tagen die feindliche Artillerie, lebhaft bekämpft von unserer eigenen, die einige Verstärkung erhalten hatte.“


aus: „Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 475 im Weltkrieg“, Stuttgart 1921


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