„Die Schlacht bei Arras tobte weiter. Am 20. Mai hatten die
Engländer die rechte Nachbardivision angegriffen und waren in die Stellung
eingedrungen. Zum Schutz der rechten Flanke des Regiments wurde daraufhin die
7. Kompagnie in dem nach dem rechten Flügel führenden Laufgraben (Alter Graben)
eingesetzt. Während des ganzen Tages starkes Streufeuer und sehr rege
Fliegertätigkeit; ganze Geschwader kreisten über die Stellung und beschossen
diese mit M.-G. In der Nacht vom 20. / 21. Mai, 4 Uhr morgens setzte Trommelfeuer
auf die Stellung des Regiments ein und gleichzeitig stiegen die bunten
Leuchtkugeln hoch zum Zeichen, daß der Gegner angreift.
Im Schein der Leuchtkugeln sah man den Angreifer in dichten Haufen
vorgehen. Das sofort einsetzende Artillerie-, Maschinengewehr-, Gewehr- und
Minenfeuer hielt die Angreifer auf.
Wohl arbeiteten sich die Engländer an einzelnen Stellen von
Granattrichter zu Granattrichter bis an die Stellung heran; sie wurden aber mit
Handgranaten und an einzelnen Stellen sogar mit dem Bajonett angegriffen und
wer mit dem Leben davonkam, floh. Nur an der Grenze zwischen linkem Flügel des
Regiments und Inf.-Reg, 180 – solche Grenzpunkte waren meistens wunde Punkte –
brach der Gegner ein. In erbittertem Nahkampf wurde er wieder hinausgeworfen.
Gegen 6 Uhr vormittags war der Angriff von den tapferen Leuten glänzend
abgeschlagen und die Stellung gegen den weit stärkeren Angreifer (58. Division)
gehalten und 9 unverwundete Engländer gefangen und 4 Lewisgewehre erbeutet.
Eigene Verluste 12 Tote, 49 Verwundete, darunter der bewährte Führer der 6.
Kompagnie, Oberleutnant Rüder, gefallen, und Leutnant d. R. Frick, Thalheimer
und Beutel verwundet. In der kommenden Nacht wurden noch drei
Patrouillenvorstöße der Engländer abgeschlagen und 2 unverwundete und 3
verwundete Engländer eingebracht.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“
Stuttgart, 1922
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