„In
der Nacht zum 31. Mai zeigte der Feind gegenüber unserem linken
Divisions-nachbar viel Leben; auch bedachte er das Inf.-Regt. 121 bald nach
Mitternacht mit Trommelfeuer, das Hintergelände mit Gasgranaten. Ein gegen
unsere 2. Kompagnie ohne Artillerievorbereitung von 2 – 3 feindlichen Zügen
unternommener Angriff wird durch Infanterie- und Maschinengewehrfeuer glatt
abgewiesen; in unserem Sperrfeuer erleidet der Feind starke Verluste.
Man
hätte meinen können, der Feind hätte von dem schon seit 18. Mai beabsichtigten
und für die Nacht vorgesehenen (30./31. Mai) Unternehmen „Pfingstfahrt“
Kenntnis gehabt.
Die
Heeresgruppe hatte nämlich zu Aufklärungszwecken gewaltsame Erkundungen, vor
allem zur Feststellung der feindlichen Truppenverbände, angeordnet.
Nach
Vorbereitung mit – leider infolge von Kurzschüssen auch für die 5. Kompagnie
verlustreichen – Artilleriefeuer und mit Granatwerfern gehen 4 Sturmkolonnen
des I./119 und der Sturmabteilung 26 gegen den feindlichen Graben vor; mit 8
Gefangenen und 1 Lewis-Gewehr kehren sie in den eigenen Graben zurück. Der
Zweck der Unternehmung war – leider auch mit Verlusten unsererseits – erreicht.
Wir standen der 39. englischen Division gegenüber; nach Angabe der Gefangenen
schien der Feind hier die Angriffe größeren Stils aufgegeben zu haben. Nach 3
Uhr morgens vorgehende starke feindliche Patrouillen wurden im
Handgranatenkampf mit Verlust von 5 Toten zurückgetrieben.“
aus:
„Das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 im Weltkrieg 1914-1918“,
Stuttgart 1927
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