„War
seither der Verlauf der Nächte einigermaßen ruhig, so verstärkte sich jetzt das
feindliche Feuer während dieser Zeit außerordentlich. Auch der Abend des 1.
Juni zeigt wieder sehr starke feindliche Artillerietätigkeit, die vordere Linie
und die Verbindungs-wege, insbesondere aber wieder Bahndamm und Knüppeldamm
erhalten etwa 1000 Schuß schweren, 4000 Schuß mittleren Kalibers und als
Dreingabe etwa 600 Minen. Ungeheure Anforderungen stellte diese Zeit an die
Nerven jedes einzelnen und jeder wünschte sich den doch sicher bevorstehenden
Angriff so bald als möglich. Der Aufenthalt in der vorderen Linie wird immer ungemütlicher, Stellungen und
Verbin-dungswege verwandeln sich langsam aber sicher in Trichterfelder, ein
Vorgehen bei Tage ist nur noch sprungweise möglich. Auf einzelne Punkte richtet
der Engländer eingebaute M. Gs. ein und kaum einer, der sich an solchen Punkten
zeigt, kommt glatt durch. Am 2. Juni steigert sich das Feuer von Zeit zu Zeit,
wieder leiten Flieger das feindliche Artilleriefeuer, doch haben wir heute die
Genugtuung, daß ein feindlicher Flieger vor der Höhe 60 durch Flak brennend zum
Absturz gebracht und ein zweiter am Zillebeker See zur Notlandung gezwungen wird.“
aus:
„Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 413 im Weltkrieg 1916-1918“,
Stuttgart 1936
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