„Am
3. Juni erfolgt zwischen 4 und 4.30 Uhr nachmittags ein starker,
trommelfeuer-artiger Überfall auf die 2. Linie und die Anmarschwege. Unsere
Artillerie antwortet mit gutsitzendem Vernichtungsfeuer auf die englischen
Gräben, aber der feindliche Angriff kommt wieder nicht. Erstmals schoß an
diesem Tage der Gegner gegen Abend mit Gasgranaten in die Gegend des Bahndamms,
alles Anzeichen, das die Angriffsvor-bereitungen stark vorgeschritten sind, denn
auch der Beschuß des Hintergeländes und insbesondere der Anmarschstraßen nimmt
beinahe von Stunde zu Stunde zu. Auch der 4. Juni zeichnet sich durch
außerordentlich starkes Artillerie- und Minenfeuer, das sich zeitweise zu
Vorstößen auf einzelne Punkte steigerte, aus. Auch heute wieder Gasbe-schuß in
die Gegend Saubucht. Die Zerstörungen im ganzen Abschnitt sind nunmehr so
stark, daß eine Wiederherstellung vorläufig nicht möglich ist. Die Versorgung
der Truppe mit Munition und Verpflegung ist außerordentlich erschwert,
verspätet und durch Verluste an Essenträgern teils ungenügend kommen die
Kompagnien zu dem sehnlichst erwarteten Essen.
Die
Verluste der letzten Tage, insbesondere des in der vorderen Linie liegenden I.
Batls., sind in Anbetracht dessen, daß eine eigentliche Kampfhandlung noch
nicht stattgefun-den hat, hat doch dieses Bataillon während seines sechstägigen
Aufenthalts in der vorderen Linie einen Verlust von etwa 10 Toten und beinahe
100 Verwundeten zu beklagen.“
aus:
„Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 413 im Weltkrieg 1916-1918“,
Stuttgart 1936
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