„Im
Frühjahr 1917 war das Bataillon in der Zitadelle von Lille wieder vereinigt.
Eine rege Ausbildung im Gefechts-, Marsch-, Stoßtruppdienst ließ auf baldige
Verwendung im Stellungskrieg schließen. Das Bataillon wurde um 10
Unteroffiziere, 350 Mann verstärkt, die von Hauptmann Pantlen herausgebracht
wurden; für sie ging eine Anzahl abgelöster Mannschaften in die Heimat. Doch
bald folgte eine Enttäuschung. Die k. v. Mannschaften mußten anderweitig
abgegeben werden und das Bataillon kam nicht zur sehnlichst erwünschten
Verwendung an der Front. Dafür setzte verstärkter Stellungsbau ein. Während
dieser Arbeiten im Frühling und Sommer 1917 in der Flandernstellung bei
Linselles und Quesnoy a. d. Deule – von den Mannschaften einfach Genua genannt
– wurde das Gelände sehr oft vom Kemmelberg her durch englische Artillerie
unter Feuer genommen. Heftiges Feuer lag auch auf den Ortsunterkünften,
besonders auf Quesnoy, wo die 4. Kompagnie, die seit Ende Mai dort kampierte,
Verluste an Toten und Verwun-deten zu beklagen hatte. In der Nacht vom 9./10.
Juni wurde die Stadt so stark beschos-sen, daß sie befehlsgemäß geräumt werden
mußte.“
aus: „Landsturm
vor! Der mobile württembergische Landsturm im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart,
1929
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