„So war der 14. Juli, der Tag vor, „Rs“ herangekommen. Jeden Abend und jede Nacht hindurch hatte derer Gegner unsere Gegend abgestreut, nun holte er zum Schlage gegen die Batterie aus.
Um 7. 40 Uhr früh richtete der Franzose das Feuer einer 15-cm.Batterie gegen unsere Stellung, während mehrere Flieger über der Stellung kreisten und das anfänglich etwas weitliegende Feuer rasch korrigierten. Nach den ersten Gruppen verließen dies Bedienungen die Stollen, deren Eingänge diesem Kaliber, vollends mit Verzögerung, nicht standhielten, und gingen in der nahe gelegenen Stellung einer schweren Batterie in Deckung. Die Bedienungen waren in Sicherheit. Doch waren außer den Geschützen und sonstigem wertvollen Material noch 4500 Schuß – drunter überwiegend Blau-, Grün- und Gelbkreuz – in Stellung. Bis 12.45 Uhr feuerte der Gegner mit über 400 Schuß, alle dicht um die Geschütze. Der Schaden war groß, die ganze Stellung ein wüstes Trichterfeld. Der rechte Zug war am meisten bedacht. Der linke Zug, der sonst am meisten Feuer bekam, war wohl gründlich beschossen, sonderbarerweise aber nur die Geschützstände leicht beschädigt. Das eine Geschütz des rechten Zuges war durch Volltreffer hinter dem linken Rad zerstört und ganz unbrauchbar, die dort gelagerte Munition verschüttet und durch Splitter zerfetzt. die Geschützstände in sich zusammengefallen und die Stolleneingänge verschüttet. Karabiner, Pistolen, Stahlhelme lagen zerstört umher und Geschützteile hatte der Luftdruck in die Palisadenwand gedrückt. Ähnlich sah es auch am nächsten Geschütz aus, wo zwei Treffer in den Geschützstand gegangen waren und die Sperrfeuermunition in Brand gesetzt hatten und wo von Zeit zu Zeit kleinere Explosionen stattfanden. Der übrige Teil der Munition war ebenfalls verschüttet und sämtliche Richtmittel zertrümmert. Hinter der Batterie waren mehrere Munitionsstapel Brisanzmunition verschüttet, doch konnte sie später wieder geborgen werden. Von der Gasmunition wurden glücklicherweise nur 50 Schuß Gelbkreuz durch Splitterwirkung unbrauchbar und 45 Schuß Blaukreuz verschüttet.“
aus:
„Das Württembergische Landwehr-Feld-Art.-Regiment Nr. 1 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1922
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen