„Am 15. Juli morgens ½1 Uhr setzte heftiges
Vorbereitungsfeuer auf den Regiments-abschnitt ein. Eine der ersten schweren
Granaten traf den einzigen Unterstand der 5. Komp. an der Straße Bullecourt –
Hendecourt, entzündete die aufgestapelte Leuchtmu-nition und setzte den Unterstand
in Brand, so daß die Besatzung teils verbrannte, teils verwundet wurde und zwei
leichte Maschinengewehre ohne Bedienung verschüttet wurden. Die anschließende
Trichterbesatzung sah bald darauf im flackernden Schein der zahlreichen
Leuchtkugeln dichte Engländerhaufen vom Holzstoß bei Bullecourt her die Straße
entlang vorbrechen. Westlich des Weges hielt die 5. Komp. den Angriff zunächst
auf. Die überraschten Feinde vergaßen sogar, ihre Handgranaten vor dem Werfen
zu entsichern. Östlich der Straße aber vermochten sie in das Trichterfeld
einzudringen, die durch das Artilleriefeuer außer Gefecht gesetzte Besatzung zu
überwältigen und nieder-zumachen. Unterdessen griff Leutnant d. Res. Kopf mit
seiner kleinen Schar die im Trichter liegenden Engländer westlich der Straße so
heftig mit Handgranaten an, daß sie bald gruppenweise unter schweren Verlusten
durch das prompt und gut einsetzende Sperrfeuer zurückgingen und Gewehre und
Sprengkasten zurückließen. Aber der kurze Kampf kostete die Kompagnie 9 Tote
und 20 Verwundete und kein Bericht meldete die Not und Tapferkeit der Braven,
die im Schlamm ihrer Löcher und im Eisengewitter des Feuerüberfalls ausgeharrt
hatten.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 119 im Weltkrieg
1914–1918“, Stuttgart 1920
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