„„Butte
de Tahure“, eine jener Höhen der Westfront, die jeder Deutsche oft mit Spannung
im Heeresbericht las. Wie oft sah ich von dieser kahlen Kuppe hinüber in des
Feindes Gebiet, in das Grabengewirr mit den blendend weißen Kreidelinien, mit
den zerschossenen Waldstücken auf kahler Höhe, ohne ein lebendes Wesen zu
erschauen. Trichter an Trichter gemahnte an die schweren Kämpfe, manch
schlichtes Kreuz an das Blut, das hier geflossen ist. Man hatte dort oben
unwillkürlich das Gefühl, an geweihter Stätte, auf geschichtlich gewordenem
Boden zu stehen und ein Teil Weltgeschichte an Ort und Stelle zu erleben. Ja,
erleben! Nur wer als Soldat den Krieg erlebt hat, der kann uns diese Gefühle
nachempfinden, und in uns wecken solche Geländepunkte ganz wunderbare Erinnerungen.
Butte de Tahure, Dreckschlucht, Hauptriegel, all ihr großen und kleinen Gräben,
ihr rückwärtigen Stellungen und Lager, ihr Abschnitte von F 1 bis F 5 – euch
alle lassen wir noch einmal in der Erinnerung an uns vorüberziehen – und dann
Abmarsch nach rückwärts, durch wogende Felder, an lieblichen Stätten vorüber,
durch wogende Felder, an lieblichen Stätten vorüber, durch Wiesengründe und
über Bergeshöhen, zurück in die Gegend von Vouziers, wo Leben ist in der
unzerstörten Ortschaft wie in der Heimat.“
aus: „Ehrenbuch des württembergischen
Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 248“, Stuttgart 1932
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