„Schon der Marsch vom
Waldlager in die Stellung war anstrengend, langwierig und ner-venanspannend.
Denn der Weg dorthin führte über ein schwieriges, hügeliges Gelände, durch
enge, nicht zu umgehende Schluchten, die nirgends Deckung boten, an denen
entlang die Treffer der feindlichen Artillerie so sicher saßen und in denen oft
tagelang die Leichen der zusammengeschossenen Fahrer und Pferde lagen. Ihre
Namen Hau-mont-, Samogneux-, Schwaben-, Bayern-, Krückenschlucht und wie sie
alle heißen mögen, werden allen Verdunkämpfern unvergeßlich sein, denn sie
waren das Grab so vieler deutscher Soldaten. Viel lieber saß der Infanterist da
vorn in seinem Granatloch, auch wenn es nur schwachen Schutz gegen das
feindliche Feuer bot. Aber es war der Platz, auf den er hingehörte, dessen
Verteidigung Ehrensache war, und wenn ihn der Tod hier traf, so war er leichter
zu verschmerzen. Was man früher von anderen gehört hatte über die Gefährlichkeit
des Anmarsches bei Verdun, konnte man jetzt am eigenen Leib verspüren und der
Kompagnieführer atmete erleichtert auf, wenn er seine Kompagnie ohne Verluste
nach vorne gebracht hatte. Unglaublich anstrengend und aufreibend war der
Dienst all der Leute, die Essen, Material, Munition u. a. nach vorne schaffen
mußten. Sie erlitten fast immer Verluste durch die nie ausbleibenden
Feuerüberfälle, das starke, weit nach hinten reichende Störungsfeuer der
feindlichen Artillerie.“
aus: „Das Württembergische
Infanterie-Regiment Nr. 478 und seine Stammtruppen Brigade-Ersatz-Bataillone
Nr. 51, 52, 53 und Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 51“, Stuttgart 1924
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