„Am
18. September erfolgte dann der erwartete feindliche Angriff. Nachdem den
ganzen Tag über Artilleriefeuer aller Kaliber auf dem vorderen Graben, der
Lüder-kaserne und dem Hintergelände gelegen hatte, setzte um 4.15 Uhr
nachmittags Trom-melfeuer auf dem linken Flügel des Regimentsabschnitts ein. Um
4.30 Uhr brach der erste feindliche Angriff gegen den rechten Flügel des I.
Batl. los, wo die 3. Komp. lag, die nach der Verwundung des Oberleutnant
Hochdörfer Leutnant Haag führte. Dem Gegner gelang es, an mehreren Stellen in
den Graben einzudringen, er wurde aber von der Grabenbesatzung in erbittertem
Nahkampf durch Maschinengewehr- und Gewehr-feuer und durch Handgranaten, und
durch sofort einsetzenden Gegenstoß der 1. Komp. unter Leutnant Grießhaber, die
selber nicht angegriffen worden war, wieder hinausge-worfen.
Um
5.05. Uhr nachmittags stieß der Gegner von neuem vor durch den Laufgraben, der
vom französischen Stützpunkt in der Hindenburgschlucht gegen der rechten Flügel
des I. Batl. heraufführte; auch diesmal wurde der Angriff durch die 3. Komp. im
Nahkampf abgeschlagen. Der Gegner erlitt beim Zurückgehen schwere Verluste,
besonders durch die flankierenden leichten und schweren Maschinengewehre der
rechten Nebenbatail-lons, des III. Dieses hatte mit höchster Spannung und
Aufmerksamkeit die Vorgänge beim I. Batl. verfolgt und diese Gelegenheit, da es
sich selber zunächst sicher vor einem Angriff fühlte, selbst in das Gefecht
einzugreifen, mit Freuden benützt. Aber auch der Kommandeur des I. Batl.,
Hauptmann Most, hatte für sofortige Hilfe der bedrohten Kompagnie gesorgt; er
hatte die eigens zu solchem Zweck in der Lüderkaserne bereit-gehaltenen
Stoßtrupps zum Gegenstoß nach vornen geschickt; diese fanden aber den Graben
bereits vom Gegner gesäubert vor.
Die
Stärke des angreifenden Gegners war ungefähr die eines Bataillons gewesen; er
hatte 19 Gefangene, 16 verwundete und 3 unverwundete, in unserer Hand
zurück-gelassen.“
aus: „Das Württembergische
Infanterie-Regiment Nr. 478 und seine Stammtruppen Brigade-Ersatz-Bataillone
Nr. 51, 52, 53 und Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 51“, Stuttgart 1924
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