„Die
Front bebte unter dem mörderischen Trommelfeuer des Feindes. Der Regen strömte,
und durch den aufgeweichten Lehm zogen die Truppen zur Front, kehrten müde und
abgekämpft zurück. Es kam der August; naß und frierend saßen die Land-stürmer
wie im Juni wieder ohne Deckung auch nur gegen Geschosse leichteren Kalibers in
ihren Gräben und warteten auf den Gegner. Die tiefhängenden Regenwolken hatten
wenigstens ein Gutes: sie behinderten die feindliche Artillerie und Fliegerei
gleichermaßen. Der Angriff des Gegners blieb buchstäblich stecken, aber seine
Wut war noch nicht gebrochen. Vorne raste der Tod in allen Gestalten, über
wassergefüllte Gra-natlöcher und zerfetzte Stellungen weg, über zäh ausharrende,
todmüde, auf Ablösung hoffende Feldgraue hin und warf seine Schatten bis weit
über die zweite Stellung zurück. Wiederholt mußten die Haller ihre Gasmasken
vorholen. Keine Kompagnie blieb von Verlusten verschont.“
aus: „Landsturm vor! Der mobile
württembergische Landsturm im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart, 1929
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