„Am
25. September erstickten der Kompagnieführer der 2. Kompagnie, Leutnant d. R.
Ziegler und Sanitätsunteroffizier Vögele derselben Kompagnie in einem
Unterstand in der Hagenstellung bei Brabant, als diese Stellung von
französischer schwerer Artillerie beschossen wurde. Vergeblich hatten alle in
der Nähe befindlichen Offiziere und Mannschaften in angestrengter, aufopfernder
Arbeit gewetteifert, die Verschütteten zu befreien. Aus der Lage, in welcher
die Leichen des Leutnants Ziegler und des Sanit-ätsunteroffiziers Vögele
gefunden wurden, war zu erkennen, daß die beiden sich den in ihren Händen
befindlichen Sauerstoffapparat gegenseitig angeboten hatten, jeder aber es
verschmäht hatte, das rettende Gerät selbst zu benützen, sich zu retten und den
Kame-raden sterben zu sehen. So sind die beiden vortrefflichen Menschen
gemeinsam in den Tod gegangen. Es brachte ihnen keine Hilfe mehr, daß der noch
während der Beschies-sung herbeigeeilte Regimentsarzt, Stabsarzt d. L. Dr.
Gundert, sobald eine Lücke ge-schaffen war, in den mit Explosionsgasen gefüllten
Unterstand geöffnete Sauerstoff-Flaschen hinabwarf.“
aus:
„Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 479“, Stuttgart 1923
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