„Die
Kampftätigkeit war gering. Der Gegner war nur an der Straße Schoorbakke –
Pervijze zu sehen, sonst verdeckte der Schilf den Ausblick. Die hier
gegenüberliegenden Belgier konnten aber an einzelnen Stellen die Laufstege
einsehen, man mußte sich dort vorsehen. Im übrigen konnte der Belgier unsere
Stellung nur mit Artillerie erreichen und er beschoß meistens gegen Abend die
Feldwachen auf den Höfen, die aber dort gute Betonunterstände hatten. Dabei
wurden auch manchmal die Laufstege beschädigt. Bis zu ihrer Wiederherstellung
durch ein Stegebaukommando mußte dann der Verkehr mit Kähnen aufrechterhalten
werden. Dabei kam es auch vor, daß ein Kahn an seichte Stel-len kam, dann mußten
die Insassen aussteigen und den Kahn schieben. Die Hauptstel-lung am Kanal bekam
selten Feuer. Die Verteidigungslinie lag teils auf dem rechten, teils auf dem
linken Ufer. Beide Ufer waren durch zahlreiche Brücken und Stege ver-bunden und
für alle Fälle waren noch Kähne und schwimmende Brücken vorhanden. Auf dem
Kanal wurden Motorboote der Marine zum Schleppen von Materialkähnen benützt.
Das Gelände hinter der Stellung war in der nassen Jahreszeit nur auf Wegen
begehbar.“
aus: „Das Württembergische
Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1922
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