„Nachdem
noch am frühen Morgen des 20. November drei Patrouillen des II. Batls.,
Leutnant d. R. Eckert der 2. M. G. K., Vizefeldwebel Hayer der 5. Komp. und
Hellmann der 6. Komp. keine Veränderung beim Feinde festgestellt hatten, legte
der Franzmann am Abend dieses Tages starkes Feuer und viele Gasgranaten auf
unsere Stellung, das Zwischen- und Hintergelände; es hielt die ganze Nacht und
am Morgen des 21. Novem-ber an, so daß das Regiment erhöhte Bereitschaft
anordnete. Die Inf.-Pionierkompagnie rückte als Sicherheitsbesatzung in die
Buschstellung. Das feindliche Feuer nahm zu und lag mit seinem Schwergewicht
auf dem rechten Nebenregiment und Juvincourt, mit mittleren Kalibern und Minen
auf dem Miettegrund, der Miettesappe, dem Nickriegel und Bahnwald. Also war ein
Angriff auf unseren rechten Flügel und beim rechten Nachbarn zu erwarten. Das
Ruhebataillon (III. Batl.) wurde in die Stollenkaserne bei Guignicourt, nachmittags
bis in die Buschstellung vorgezogen. Gegen Mittag meldete die 6. Komp., daß der
Feind seine Gräben auffülle und Gassen in seine Hindernisse schneide. Unser
sofort einsetzendes Sperrfeuer brachte ihn schnell zur Ruhe. Um 3.30 Uhr
nachmittags flammte sein Feuer wieder kräftig auf, um 4 Uhr füllte er seine
Gräben aufs neue. Wieder hielt ihn unser Vernichtungsfeuer von einem Angriff
auf uns ab, aber rechts über der Miette drüben hörte man Handgranaten und
Maschinengewehrfeuer. Der Franzose griff den rechten Nebenabschnitt an und
brach dort ein.
Der
K. T. K. rechts, der energische Hauptmann Naumann, setzte sofort seine K. T.
K.-Kompagnie, die 5., das Regiment die 12. Komp. aus der Buschstellung zum
Gegenstoß an. Hierbei fand der tapfere und lebensfrohe Führer der 5. Komp.,
Leutnant d. R. Haas, den Heldentod. Die Mühle im Miettegrund wurde von unserer
rechten Nahtkompagnie (der 7. Komp. unter Leutnant d. R. Völlm) besetzt, wir
warteten auf den Angriff auf un-sern rechten Flügel, aber er kam nicht. Das
Gerücht, der Feind sei bis zum K 2-Graben bei uns eingebrochen, war falsch.
Kurz nach 5 Uhr meldete Hauptmann Naumann, daß unsere Stellung vom Feinde frei
und fest in unserer Hand sei. Am Abend besetzte die 5. Komp. den Nickriegel,
die 7. den Gmünderweg bis in den rechten Nebenabschnitt hin-ein.“
aus: „Die Geschichte des Württembergischen
Infanterie-Regiments Nr. 476 im Weltkrieg“, Stuttgart 1921
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