Dienstag, 21. November 2017

21. November 1917


„Nachdem noch am frühen Morgen des 20. November drei Patrouillen des II. Batls., Leutnant d. R. Eckert der 2. M. G. K., Vizefeldwebel Hayer der 5. Komp. und Hellmann der 6. Komp. keine Veränderung beim Feinde festgestellt hatten, legte der Franzmann am Abend dieses Tages starkes Feuer und viele Gasgranaten auf unsere Stellung, das Zwischen- und Hintergelände; es hielt die ganze Nacht und am Morgen des 21. Novem-ber an, so daß das Regiment erhöhte Bereitschaft anordnete. Die Inf.-Pionierkompagnie rückte als Sicherheitsbesatzung in die Buschstellung. Das feindliche Feuer nahm zu und lag mit seinem Schwergewicht auf dem rechten Nebenregiment und Juvincourt, mit mittleren Kalibern und Minen auf dem Miettegrund, der Miettesappe, dem Nickriegel und Bahnwald. Also war ein Angriff auf unseren rechten Flügel und beim rechten Nachbarn zu erwarten. Das Ruhebataillon (III. Batl.) wurde in die Stollenkaserne bei Guignicourt, nachmittags bis in die Buschstellung vorgezogen. Gegen Mittag meldete die 6. Komp., daß der Feind seine Gräben auffülle und Gassen in seine Hindernisse schneide. Unser sofort einsetzendes Sperrfeuer brachte ihn schnell zur Ruhe. Um 3.30 Uhr nachmittags flammte sein Feuer wieder kräftig auf, um 4 Uhr füllte er seine Gräben aufs neue. Wieder hielt ihn unser Vernichtungsfeuer von einem Angriff auf uns ab, aber rechts über der Miette drüben hörte man Handgranaten und Maschinengewehrfeuer. Der Franzose griff den rechten Nebenabschnitt an und brach dort ein.
Der K. T. K. rechts, der energische Hauptmann Naumann, setzte sofort seine K. T. K.-Kompagnie, die 5., das Regiment die 12. Komp. aus der Buschstellung zum Gegenstoß an. Hierbei fand der tapfere und lebensfrohe Führer der 5. Komp., Leutnant d. R. Haas, den Heldentod. Die Mühle im Miettegrund wurde von unserer rechten Nahtkompagnie (der 7. Komp. unter Leutnant d. R. Völlm) besetzt, wir warteten auf den Angriff auf un-sern rechten Flügel, aber er kam nicht. Das Gerücht, der Feind sei bis zum K 2-Graben bei uns eingebrochen, war falsch. Kurz nach 5 Uhr meldete Hauptmann Naumann, daß unsere Stellung vom Feinde frei und fest in unserer Hand sei. Am Abend besetzte die 5. Komp. den Nickriegel, die 7. den Gmünderweg bis in den rechten Nebenabschnitt hin-ein.“


aus: „Die Geschichte des Württembergischen Infanterie-Regiments Nr. 476 im Weltkrieg“, Stuttgart 1921

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