„Das
schwere englische Artilleriefeuer hatte in unserem Kampfbataillon schwere
Lücken gerissen und Handgranaten, Gewehre, Munition und Verpflegung großenteils
verschüttet. Am schwersten wirkte ein Volltreffer in den Holzunterstand der 7.
Kompag-nie, durch den ihr Führer, Leutnant d. R. Lauterwein, mit 10 seiner
Getreuen verschüttet wurde und starb; Er folgte seinem Freunde Egelhaaf, Führer
der 8., wenige Tage nach dessen Heldentod in die Ewigkeit nach. Trotz der
auflösenden Wirkung solcher Verluste gab es für die paar Gruppen, die noch
übrig waren, kein Wanken und an der Abwehr beteiligte sich, was ein
Maschinengewehr bedienen, eine Flinte noch laden konnte. Ein Wunder war es, daß
die 6 Maschinengewehre der 3. M. G. Kompagnie noch feuerbereit waren, und sie
können in erster Linie für sich in Anspruch nehmen, daß auch dieser Angriff dem
Gegner nicht den geringsten Erfolg gebracht hat. 200 m vor der eigenen Linie
war er kläglich zusammengebrochen, obwohl das eigene Vernichtungsfeuer erst
spät einsetzte, dann aber manchen im Granattrichter versteckten Engländer
aufscheuchte und in die Garben unserer Maschinengewehre hineintrieb. Auch das
gegnerische Artilleriefeuer hielt unvermindert bis in die Abendstunden an und
erst als die Nacht hereingebrochen war, ließ es nach. Die Trichterlinie war
noch einmal völlig umgepflügt worden und das wenige, was in ihr gebaut war,
kannte man nicht mehr. Unterstützung war daher dringend nötig, die durch Einschieben
der 2. und 3. Kompagnie auf dem linken Flügel des Abschnitts gebracht wurde.
Auch der 28. Oktober war ein Ehrentag des Regiments, für den 16 Grenadiere als
gefallen, 49 als verwundet gemeldet werden mußten.“
aus: „Die Ulmer Grenadiere an der
Westfront“, Stuttgart 1920
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