„Der
Feind beherrschte den Aufstieg zur Paßhöhe mit Feuer. Sie konnte nur durch
Umgehung genommen werden. Dem Fachmann für Umgehungen im Gebirge, Ober-leutnant
Rommel, mit 1. und 2. Gebirgs-, 1. M. G. K., gab Major Sproesser am 7. November
morgens entsprechenden Befehl zur Umgehung im Süden über die vereisten
Steilhänge des Col. Cavasso 1516, um der Besatzung des Forcella Clautana in den
Rücken zu stoßen. Eine starke Abteilung der 6. Gebirgs-Kompagnie erkletterte
den noch steileren Mont La Gialina 1634, um von Norden herumzugreifen, der
Vortrupp, 4. Gebirgs- und 3. M. G. K., fassen die Scharte frontal an. Hauptmann
Gößler mit 5. und 6. Gebirgs-Kompagnie folgt dem Vortrupp, Major Sproesser mit
Stab und Nachrichten-Kompagnie bei Abteilung Gößler; I./26 zur Verfügung des
Major Sproesser bei Pecolat. Die Haubitz-Abteilung geht geschützweise
gestaffelt dicht oberhalb des von Pecolat hinaufführenden Zickzack-Weges in
Feuerstellung und sucht die schwer sichtbaren, gut eingenisteten italienischen
M. G. und Geschütze zu fassen. Der Italiener verteidigt sich hartnäckig auf
seinen Felskuppen beiderseits des Sattels. 4.30 Uhr nachmittags ist Abteilung
Rommel nach hochalpinem, für die Maschinengewehre besonders schwieri-gem Anstieg
auf den Kämmen südöstlich der Paßhöhe angelangt, links von der Abtei-lung
Gößler, der es nicht gelungen war, mit 4. und 6. Gebirgs-Kompagnie frontal der
Paßhöhe sich zu bemächtigen. Die Nacht bricht an. Nunmehr versucht Oberleutnant
Rommel nach Feuerüberfall durch 1. M. G.- und 6. Gebirgs-Kompagnie mit 4., 2.
und 1. Geb.-Kompagnie die Paßhöhe zu nehmen, aber der Italiener wehrt sich
verzweifelt. Um unnötige Verluste zu vermeiden, stellt Oberleutnant Rommel um
Mitternacht den Angriff ein und rückt in zweite Linie. Abteilung Gößler bleibt
in enger Gefechtsbe-rührung mit dem Feind. Im Morgengrauen ist der Feind verschwunden, die 5. Gebirgs-Kompagnie, verstärkt
durch 2 Inf.-Geschütze des I./26, besetzt sofort den Platz und klärt auf in
Richtung Caseria Casaventa.“
aus:
„Die Geschichte der Württembergischen Gebirgsschützen“ׅ, Stuttgart 1933
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