„Anfangs
Dezember verstärkte sich die feindliche Feuertätigkeit auffallend. Seitens der
Stellungsbataillone des Regiments wurde reger Patrouillengang unterhalten. Es
glückte jedoch erst am 13. Dezember, Aufschluß über die gegnerische
Kräfteverteilung vor der front zu erhalten. 5
Uhr morgens war eine zehn Mann starke englische Patrouille gegen die von
der 6. Kompagnie besetzte Trichterstellung in J Nord vorgestoßen. Die auf
Posten befindlichen Landwehrleute Metzger und Wizemann paßten aber gut auf,
alarmierten die Grabenbesatzung und eröffneten den Feuerkampf, in dessen
Verlauf beide – Wizemann tödlich – verwundet wurden. Der Unteroffizier Widmann
der 6./126, der sich gerade mit einer Patrouille im Vorgelände befand, griff
rasch entschlossen den Feind in der Flanke an, schlug ihn in die Flucht und
brachte einen Mann vom V. Manchester-Bataillon der 42.
East-Lancashire-Territorial-Division als Gefangenen zu-rück. Das war sehr
wertvoll, weil dadurch die Anwesenheit dieser für die 25. englische
Inf.-Division neu eingetroffenen Division vor der südlichen Hälfte des
Abschnitts der 39. Inf.-Division bestätigt wurde. Vor der nördlichen Hälfte
standen damals, wie durch Patrouillen der 132er und 172er ermittelt worden war,
Teile der 2. portugiesischen Division, die gar keine Angriffslust, dafür aber
beinahe übergroße Wachsamkeit in ihren Gräben zeigten oder, richtiger gesagt,
eine heillose Angst vor den Deutschen hatten.“
aus: „Das 8. Württembergische Infanterie-Regiment
Nr. 126 „Großherzog Friedrich von Baden“ im Weltkrieg 1914-1918ׅ, Stuttgart 1929
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen