Donnerstag, 14. Dezember 2017

14. Dezember 1917


„Die Engländer schienen sich auf den von ihnen besetzten Höhen für ziemlich sicher zu halten. Sie hatten nicht darauf gerechnet, daß unsere Infanterie, so sehr sie auch deren Widerstandkraft in der Verteidigung zu schützen genötigt worden waren, noch den Angriffsgeist und den Schwung besitzen würde, um mach zehntägiger Abwehrschlacht noch gegen anscheinend überlegene Stellungen vorzugehen. Aber unsre Truppen sehn-ten sich in Wahrheit danach, zum Angriff übergehen zu können, und nur die starke Disziplin, die nach jeder Richtung hin den Befehl der Führung aufbot, hielt sie bei der entsagungsvollen Aufgabe der bloßen Abwehr im Stellungskriege fest. Nachdem am 30. früh Artillerie und Minenwerfer in der wirksamsten Weise den Weg gebahnt hatten, strömte unsre Infanterie in unvergleichlicher Frische und Zuversicht die vom Feinde besetzten Höhen hinan. Diesem unerwarteten, kühnen Ansturm vermochten die Englän-der trotz tapferer und zäher Gegenwehr nicht standzuhalten. Die Deutschen drangen in ihre Stellungen ein und waren nicht wieder daraus zu vertreiben. Zugleich tat die deutsche Artillerie mit glänzendem Erfolge ihre Arbeit und verhinderte die Engländer an dem Heranziehen genügender Verstärkungen. Es half nichts, nach erbittertem Ringen mußten die Engländer die mit so schweren Verlusten erkämpften Stellungen unter nicht minder schweren Verlusten räumen.“

aus: „der Krieg 1914/19 in Wort und Bild“, 3. Band, Leipzig ohne Jahr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen