„Die Engländer schienen
sich auf den von ihnen besetzten Höhen für ziemlich sicher zu halten. Sie
hatten nicht darauf gerechnet, daß unsere Infanterie, so sehr sie auch deren
Widerstandkraft in der Verteidigung zu schützen genötigt worden waren, noch den
Angriffsgeist und den Schwung besitzen würde, um mach zehntägiger
Abwehrschlacht noch gegen anscheinend überlegene Stellungen vorzugehen. Aber
unsre Truppen sehn-ten sich in Wahrheit danach, zum Angriff übergehen zu können,
und nur die starke Disziplin, die nach jeder Richtung hin den Befehl der
Führung aufbot, hielt sie bei der entsagungsvollen Aufgabe der bloßen Abwehr im
Stellungskriege fest. Nachdem am 30. früh Artillerie und Minenwerfer in der
wirksamsten Weise den Weg gebahnt hatten, strömte unsre Infanterie in
unvergleichlicher Frische und Zuversicht die vom Feinde besetzten Höhen hinan.
Diesem unerwarteten, kühnen Ansturm vermochten die Englän-der trotz tapferer und
zäher Gegenwehr nicht standzuhalten. Die Deutschen drangen in ihre Stellungen
ein und waren nicht wieder daraus zu vertreiben. Zugleich tat die deutsche
Artillerie mit glänzendem Erfolge ihre Arbeit und verhinderte die Engländer an
dem Heranziehen genügender Verstärkungen. Es half nichts, nach erbittertem
Ringen mußten die Engländer die mit so schweren Verlusten erkämpften Stellungen
unter nicht minder schweren Verlusten räumen.“
aus:
„der Krieg 1914/19 in Wort und Bild“, 3. Band, Leipzig ohne Jahr
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