„Die
Trichter, die die Besatzung der vorderen Stellung beherbergten, waren
größtenteils mit eisigem Wasser gefüllt, dicht am Trichterrand, oft mit den
Füßen darin oder in Schnee und Lehm völlig durchnäßt liegend, lebten viele
unserer braven Leute Tag und Nacht. Lattenröste, Holzgestelle und sonstige
Behelfsmittel wurden Nacht für Nacht durch Trägerkolonnen nach vorne gebracht,
um der Kampftruppe wenigstens etwas Erleichterung zu schaffen. Ein solches
Gelände erschwerte natürlich auch eine ein-heitliche Befehlsgebung ungeheuer,
und wenn man bedenkt, daß vor der Hauptwider-standslinie in einer Entfernung von
durchschnittlich 200 m eine Vorfeldlinie vorgescho-ben war, die nur mit
einzelnen, unter sich nicht zusammenhängenden Posten besetzt war, wodurch jeder
einzelne Mann beinahe ganz auf sich selbst angewiesen war, eine ungeheure
Verantwortung trug, so ist es nicht zu viel gesagt, wenn man jeden einzelnen,
der nur kurze Zeit dort war, noch heute als Helden bezeichnen muß. Zu all
diesen Schwierigkeiten kam noch das gut geleitete Artilleriefeuer des
Engländers, das sich zeitweise zu starken Überfällen steigerte, im übrigen aber
vorläufig größere Kampf-handlungen nicht auslöste.“
aus: „Das Württembergische
Infanterie-Regiment Nr. 413 im Weltkrieg 1916-1918“, Stuttgart 1936
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