„Während
nun für die Mannschaft in der vorderen Stellung der Kampf mit dem Feind ein
mäßiger blieb und dementsprechend auch die Verluste, so wurde der Kampf gegen
Nässe und Kälte über alle seitherigen Begriffe schlimm, das Wetter war bald Eis
und Schnee, bald naßkaltes Tauwetter mit Regen. Kein Wunder, daß der
Krankenstand von Tag zu Tag mehr in die Höhe schnellte.
Die
Trichter waren in ihrem untersten Teil voll eisigen Wassers. In diesen
Trichtern dicht über dem Wasser, ja oft mit den Füßen darin, mußte eine ganze
Anzahl Menschen Tag und Nacht leben. in die Trichter eingebaute Gestelle
konnten das Elend mildern, aber nicht beseitigen, denn bei neuem Regen stieg
eben das Wasser und ein zu hohes Gestell beeinträchtigte die Deckung.
Unterstände
waren nur in geringer Zahl vorhanden, jeder Verkehr zwischen diesen und der
Trichterbesatzung blieb auf Nacht und Nebel beschränkt.
Das
sogenannte Ruhebataillon, die Reserve des Regiments, war in den stark zerschosse-nen Häusern
zwischen Westrosebeke und Sleyhage untergebracht, später teilweise in der
Ölmühle. Es erhielt oft Artilleriefeuer, die Fenster waren davon längst alle
zertrümmert, Dächer und Wände durchlöchert, also von Erholung, von der
Möglichkeit, sich zu er-wärmen, und gar von Ruhe konnte keine Rede sein.“
aus: „Das Württembergische
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1920
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