„Der
Monat Januar stand im Zeichen wechselnder Witterung, selten gab’s einen schönen
Tag, meist war es trübe, regnerisch verbunden mit Schneetreiben, stürmisch,
dann trat nach kurzem Frost wieder Tauwetter ein, dem anhaltender Regen folgte,
kurz, es war ein Wetter, das der Truppe in vorderer Linie viel zu schaffen
machte, denn ein großer Teil der Betonunterstände und fast alle Wellblechhütten
konnten nur in dauernder Arbeit einigermaßen bewohnbar gehalten werden. Es war
deshalb nötig, Kampfbataillon und Bereitschaftsbataillon nach 3 Tagen wechseln
zu lassen, während das Ruhebataillon 6 Tage in Ruhe blieb. Die Verpflegung
konnte stets aus den zweckmäßig eingerichteten Stellungsküchen durch
Trägertrupps vorgebracht werden und kam in den doppelwan-digen, mit schlecht
wärmeleitendem Material ausgefüllten Speiseträgern noch ganz warm in vorderer
Linie an.
Die
feindliche Infanterietätigkeit beschränkte sich auf das Absuchen des Vorfeldes
durch schwache Patrouillen, die Artillerie richtete ihr mäßiges Störfeuer meist
ins Hintergelände und zu den Batterien und nur ab und zu gegen die vordere
Linie. Es war also im allgemeinen eine ruhige Front, aber der Dienst
verbrauchte doch nach und nach die Kräfte, wenn auch die Verluste nicht stark
waren, außerdem wurden die Kampf-stärken der Kompagnien dadurch sehr geschwächt,
daß für Trägertrupps, zum Masken-bau und für den Pionierpark viele Leute
abgegeben werden mußten.“
aus:
„Das Württ. Infanterie-Regiment Nr. 180 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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