„Die
vordere Kampfstellung des Regiments, der „K 1-Graben“, zog sich von der Höhe
Fille morte durch eine Senkung auf die Höhe 285 herüber und von hier auf die
Jäger-höhe. Etwa im linken Drittel der ursprünglichen Regimentsstellung war der
Kampfgra-ben eine Vorderhangstellung gegen die tief eingeschnittene Schlucht des
„Kessels“. 100 – 150 m unterhalb am Hang war der vorderste französische Graben.
Die 2. und 3. Linie der feindlichen Stellung waren am jenseitigen Hang und auf
der Höhe der Cheppenase, westlich das Livonnièrewerk, östlich das
Chevallierwerk, verbunden durch den Cheval-liergraben. Ganz anders waren die
Verhältnisse von der Höhe 285 nach Westen bis zur Fille morte. Hier hatten sich
die deutschen Truppen in schweren, verlustreichen Kämp-fen vom Herbst 1914 bis
in den Sommer 1915 langsam vorgearbeitet und hatten zuletzt im Juli 1915 in
einem großen Angriff die beiden Höhen genommen. Sie haben die höchsten
Erhebungen auch im wesentlichen gehalten, aber nicht verhindern können, daß der
Gegner sich nahe von ihnen wieder einnistete. Nun war ein heftiger
unterirdischer Kampf entbrannt, in dem beide Parteien sich gegenseitig die
vordersten Stellungsteile wegsprengten. Das Ergebnis dieses Minenkriegs war,
daß nun zwischen den beiden Stellungen sich ein durchlaufendes, bis etwa 50 m
breites Band von teilweise recht tiefen Sprengtrichtern mit mehr oder weniger
steilen Rändern hinzog, das fast wie ein Zwinger im mittelalterlichen
Befestigungswesen gleichzeitig auch ein ernsthaftes Hin-dernis bildete. Nur an
einzelnen Stellen, wo die Trichterwände unter dem Einfluß der Witterung sich
verflacht hatten oder wo sogenannte Trichterbrücken stehen geblieben waren, war
ein Hinüberkommen möglich, wenn auch schwierig.“
aus: „Das Württembergische Landw.-Infanterie-Regiment
Nr. 125 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1926
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