Donnerstag, 4. Januar 2018

4. Januar 1918


„Während des Winters waren die Verbindungswege geradezu heillos. Außer der Siche-rung des Landes und der rückwärtigen Verbindungen handelte es sich vor allem um die Erfassung der Lebensmittelvorräte und um Durchführung von Maßnahmen zur Bewirt-schaftung des fruchtbaren Landes. Von der Möglichkeit, Lebensmittel zu kaufen, wurde fleißig Gebrauch gemacht; manches 5 kg-Kistchen mit Lebensmitteln wanderte in den folgenden Monaten in die Heimat. Auch die häufig allzu knappen Rationen wurden nach dem Beispiel der einheimischen Bevölkerung von vielen Landstürmern durch Mamelica (Maiskuchen), Kukuruz (Maiskörner), Melonen, Tomaten, Zwiebel und Gurken ergänzt, und der Sliwowiz oder die Tsuica (gebranntes Zwetschgenwasser) half über manche weniger angenehme Stunde weg. Nur eines fehlte: die gewohnte Kartoffel, die fast nirgends anzutreffen war.
Durch die Versetzungen kam viel Wechsel in die Kompagnien; vor allem aber rissen die Krankheiten – Ruhr, Fleckfieber, Malaria – empfindliche Lücken.“


aus: „Landsturm vor! Der mobile württembergische Landsturm im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart, 1929

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