„Während
des Winters waren die Verbindungswege geradezu heillos. Außer der Siche-rung des
Landes und der rückwärtigen Verbindungen handelte es sich vor allem um die
Erfassung der Lebensmittelvorräte und um Durchführung von Maßnahmen zur
Bewirt-schaftung des fruchtbaren Landes. Von der Möglichkeit, Lebensmittel zu
kaufen, wurde fleißig Gebrauch gemacht; manches 5 kg-Kistchen mit Lebensmitteln
wanderte in den folgenden Monaten in die Heimat. Auch die häufig allzu knappen
Rationen wurden nach dem Beispiel der einheimischen Bevölkerung von vielen
Landstürmern durch Mamelica (Maiskuchen), Kukuruz (Maiskörner), Melonen,
Tomaten, Zwiebel und Gurken ergänzt, und der Sliwowiz oder die Tsuica
(gebranntes Zwetschgenwasser) half über manche weniger angenehme Stunde weg.
Nur eines fehlte: die gewohnte Kartoffel, die fast nirgends anzutreffen war.
Durch
die Versetzungen kam viel Wechsel in die Kompagnien; vor allem aber rissen die
Krankheiten – Ruhr, Fleckfieber, Malaria – empfindliche Lücken.“
aus: „Landsturm vor! Der mobile
württembergische Landsturm im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart, 1929
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