Montag, 8. Januar 2018

8. Januar 1918


Pionier Anton Zeiler.
Pionier-Rgt. 35, 3. Komp., gefallen 8. Januar 1918.
Der ledige Maschinen-Arbeiter Anton Zeiler ist geboren am 28. April 1898 in Ehe-stetten O.-A. Münsingen als Sohn der früheren Bauers- jetzt Taglöhners-Eheleute Joh. Bapt. und Kreszentia Zeiler, geboren Treß. Nach 7 jährigem Volksschulbesuch lernte er in der hiesigen Maschinenfabrik als Fräser, arbeitete ebenda 4 Jahre als Geselle, zuletzt im Luftschiffbau Friedrichshafen, bis zu seiner Einberufung am 11. Januar 1917. Nach seiner militärischen Ausbildung beim Pionier-Regiment 13 in Ulm wurde er zum Pionier-Bat. 36 nach Berlin versetzt, von dort nach dem Munsterlager bei Hannover. Im Oktober 1917 rückte er ins Feld zum Pionier-Bat. 35. Nach kurzem Dienst an der italienischen Front wurde er an die Westfront gezogen, wo er am 8. Januar 1918 im Walde Rauff, Höhe 2, den Heldentod für das Vaterland erlitt. Der brave Sohn seiner Eltern, der treuliebende Bruder von 6 Geschwistern liegt begraben auf dem Pionier-friedhof Thiaucourt.
Die Kameraden der Korporalschaft schreiben an die Familie Zeiler:

Geschrieben den 11. Januar 1918.
Werte Familie Zeiler!
Ein trauriges Ereignis in unserer Kompagnie zwingt uns, Euch eine traurige Nachricht mitzuteilen. Am 8. Januar nachmittags mußten durch einen Volltreffer in unsere Baracke im Waldlager Rauff, ca. 2 km südlich von Thiaucourt, 8 unserer lieben Kameraden ihr junges Leben lassen, darunter auch Euer lieber Sohn Anton; außerdem wurden noch 4 schwer verwundet. Am 10. Januar nachmittags 1 Uhr wurden sie auf dem Soldaten-friedhof Thiaucourt beerdigt. Den eßbaren Inhalt der an ihn adressierten Pakete haben wir in unserer Korporalschaft verteilt. Die Uhr sowie auch die Bekleidungsstücke schicken wir wieder zurück. Wir sagen Euch für das uns dadurch Zugefallene unseren herzlichen Dank und sind zu näheren Mitteilungen gerne bereit. Wir verlieren in Anton einen guten Kameraden und werden ihm ei ehrendes Andenken bewahren. Für die erste Korporalschaft:
Leonhard Paulus, Hans Burkhardt. Hermann Weiler.“


aus: „Schwäbische Helden Weingarten (in Wttbg.) im Weltkrieg“, Stuttgart 1920

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