„Pionier Anton Zeiler.
Pionier-Rgt.
35, 3. Komp., gefallen 8. Januar 1918.
Der ledige
Maschinen-Arbeiter Anton Zeiler ist geboren am 28. April 1898 in
Ehe-stetten O.-A. Münsingen als Sohn der früheren Bauers- jetzt
Taglöhners-Eheleute Joh. Bapt. und Kreszentia Zeiler, geboren Treß. Nach 7
jährigem Volksschulbesuch lernte er in der hiesigen Maschinenfabrik als Fräser,
arbeitete ebenda 4 Jahre als Geselle, zuletzt im Luftschiffbau Friedrichshafen,
bis zu seiner Einberufung am 11. Januar 1917. Nach seiner militärischen
Ausbildung beim Pionier-Regiment 13 in Ulm wurde er zum Pionier-Bat. 36 nach
Berlin versetzt, von dort nach dem Munsterlager bei Hannover. Im Oktober 1917
rückte er ins Feld zum Pionier-Bat. 35. Nach kurzem Dienst an der italienischen
Front wurde er an die Westfront gezogen, wo er am 8. Januar 1918 im Walde
Rauff, Höhe 2, den Heldentod für das Vaterland erlitt. Der brave Sohn seiner
Eltern, der treuliebende Bruder von 6 Geschwistern liegt begraben auf dem
Pionier-friedhof Thiaucourt.
Die Kameraden der
Korporalschaft schreiben an die Familie Zeiler:
Geschrieben
den 11. Januar 1918.
Werte
Familie Zeiler!
Ein trauriges
Ereignis in unserer Kompagnie zwingt uns, Euch eine traurige Nachricht
mitzuteilen. Am 8. Januar nachmittags mußten durch einen Volltreffer in unsere
Baracke im Waldlager Rauff, ca. 2 km südlich von Thiaucourt, 8 unserer lieben
Kameraden ihr junges Leben lassen, darunter auch Euer lieber Sohn Anton;
außerdem wurden noch 4 schwer verwundet. Am 10. Januar nachmittags 1 Uhr wurden
sie auf dem Soldaten-friedhof Thiaucourt beerdigt. Den eßbaren Inhalt der an ihn
adressierten Pakete haben wir in unserer Korporalschaft verteilt. Die Uhr sowie
auch die Bekleidungsstücke schicken wir wieder zurück. Wir sagen Euch für das
uns dadurch Zugefallene unseren herzlichen Dank und sind zu näheren
Mitteilungen gerne bereit. Wir verlieren in Anton einen guten Kameraden und
werden ihm ei ehrendes Andenken bewahren. Für die erste Korporalschaft:
Leonhard
Paulus, Hans Burkhardt. Hermann Weiler.“
aus:
„Schwäbische Helden Weingarten (in Wttbg.) im Weltkrieg“, Stuttgart 1920
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