„Von
der großen Schlacht gaben noch beredtes Zeugnis die vielen herumliegenden Tanks
und englischen Befestigungen in den Hohlwegen, an denen die dortige Gegend sehr
reich ist. Überall im Bourlon-Wald lagen noch englische Ausrüstungsstücke umher
und überall fanden sich die Benzinkannen aus den Tanks, mit denen die Engländer
bei ihrem Rückzug versucht hatten, die Stollenrahmen in Brand zu setzen. Vor
der Stellung lag auf einer sanften Anhöhe der vom Feind besetzte Ort
Flesquières infolge dieser bevorzugten Lage beherrschte der Gegner mit der
Sicht unsere Stellungen und An-marschwege. Beim Einsatz war das englische
Artilleriefeuer gering, die Infanterie benahm sich sehr unvorsichtig und war
offenbar wenig beschossen worden. Dies änderte sich nach kurzer Zeit. Die
eigene Stellung bestand aus einem tiefen Vorfeld, mit einer noch nicht ganz
ausgebauten Hauptwiderstandslinie dahinter. Stollen waren ziemlich reichlich
vorhanden. Als Anmarschstraße diente die Route Nationale Albert – Cambrai, sie
war aber vom Gegner eingesehen und erhielt oft überraschend Feuer. Das Regiment
lag am linken Divisionsflügel, rechts lag Inf.-Regt. 120, links Inf.-Regt. 68.
Abgesehen von beiderseitigen Patrouillenvorstößen ereignete sich nichts Besonderes,
im ganzen war die Stellung ruhig, die guten Quartiere in Cambrai und die Stadt
selbst mit ihren Unterhaltungen ließen diese Zeit als nicht besonders
anstrengend erscheinen. Am 27. Februar begann die Ablösung durch die 24.
Res.-Div. Die Ablösung erfolgte ganz allmählich und mußte der Sicht des Gegners
ganz entzogen werden.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „König Wilhelm I“ (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg
1914–1918ׅ, Stuttgart 1921
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